Unter dem kryptischen Namen SYML gibt Brian Fennel hier sein selbstbetiteltes Debüt. Mit Barcelona hat er ein paar Indie-Rock-Alben in den Nuller- und frühen Zehnerjahren veröffentlicht, ohne jedoch eine bekannte Größe im Genre geworden zu sein.

Der Seattler hat nun seine Wurzeln in den Mittelpunkt gestellt. Als Adoptivkind entdeckte er im Erwachsenenalter, dass seine leiblichen Eltern Waliser sind. SYML steht im Walisischen für „simple“. Nun gibt es also die simple, reine Form von ihm, allein und ohne seine Bandmitglieder.

Mit Barcelona fabrizierte er, was die Band selbst „Piano Rock“ nannte. Von Rock kann auf „SYML“ nun keine Rede mehr sein, mit Ausnahme des Openers “Clean Eyes” vielleicht.

Auf dem Rest ergießt sich ganz furchtbares Autotune-Gejammer der schlimmsten First-World-Problem-Sorte in einem selbstmitleidigen Indie-Pop, bei dem kein Klischee-Auge trocken bleibt.

Melancholische, überempfindsame und mit allen charts-üblichen Produktionskniffen gewaschene Pop-Schmachtfetzen wollen hier ganz großes Gefühlskino evozieren.

Brian Fennel erreicht das Gegenteil. Seine Songs sind langweilig, berühren nicht und am Allerwichtigsten: man hat sie in der Form schon tau­send­mal gehört, nur jeweils in einem Soundgewand vergangener Modephasen.

SYML ist klassischer Dream-Pop für die Charts. In einem dramatischen Beziehungsfilm aus Hollywood für die Teenie-Zielgruppe macht sich das sicher sehr gut.

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