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Hatchie – Keepsake

Von zuckersüß zu verträumt-melancholisch und wieder zurück: Nach ihrer zuckerwatten-farbenen Debüt-EP „Sugar And Spice“ ging es für Hatchie im vergangenen Jahr im Hype-Game steil bergauf.

Etliche Live-Termine, darunter zu wenige in Europa, und Stunden im Studio später steht nun auch ihr Debütalbum „Keepsake“ in den Startlöchern. Die australische Songwriterin hält auch hier verspielte Beats, Dream-Pop-Melodien, ihre sanfte Stimme und romantischen Inhalt bereit.

Verflossene Liebe, komplizierter Gefühls-Dschungel und sich selbst darin nicht zu verlieren, sondern sich persönlich daraus weiterentwickeln: Hatchies Lyrics machen alltägliche Millenial-Dramen nicht gerade einfacher, aber sie liefern Verständnis, Trost und ein umarmendes Gefühl von einfacher Identifikation.

Musikalisch machen prägnante Drum-Sounds im noch einprägsameren „Not That Kind“ den Anfang. Der Song ist außerdem ein Kompromiss zwischen dem sanftem Dream-Pop und den fast schon rock-angebandelten Stücken, die sich auf „Keepsake“ tummeln.

Letzteres trifft beispielsweise auf das gitarrenbetonte „Unwanted Guest“ zu. Ein zurückhaltend aufbauschender Rhythmus lässt den Song langsam aber sicher hymnenhaft erblühen, Synthie-Töne sorgen für zusätzliche Sounddichte.

Die Vorabsingle „Without A Blush“ ist dagegen tanzbarer Dream-Pop in Reinform. Die Sängerin, die eigentlich Harriette Pilbeam heißt, träumt hier von einem letzten Kuss.

Hatchie siedelt irgendwo zwischen den Haim-Schwestern und Mainstream-Pop an und findet doch mit träumerischen Elementen ihre ganz eigene Genre-Schublade.

Das zeigt sich zwar vor allem in dem herausstechenden „Unwanted Guest“ und dem tanzbarem Schlusstrack „Keep“, grundsätzlich aber auch in allen cleveren und packenden Melodien von Hatchie.

Gegen Ende wird es dann besonders verträumt: Das zauberhafte „Secret“ sowie das romantische „Kiss You First“ ziehen noch einmal in Hatchies Bann und lassen auch überschneidenden Gesang nicht kitschig, sondern charmant erscheinen.

Vielleicht sogar entzückend. Denn auch, wenn sie sich etwas vom starken Girlie-Pop der EP gelöst hat, bleibt Hatchies Sound genau das.

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