Seit über 15 Jahren tüftelt das Indie-Folk-Trio Other Lives nun schon an einer perfekten Laut-leise-Sound-Melange. Und weiß Gott, die drei aus Oklahoma stammenden Band-Verantwortlichen Jonathan Mooney, Josh Onstott und Jesse Tabish waren des Öfteren schon ganz nah dran.

Mit ihrem neuen Studioalbum “For Their Love” können Other Lives nun aber endlich Vollzug melden.

Dank detailverliebt arrangierter Klangatmosphären, einer unheimlichen Stimmungsdichte und der perfekten Verschmelzung von orchestraler Opulenz und minimalistischer Schärfe entpuppt sich im Frühjahr 2020 etwas ganz Großes unter dem Other-Lives-Banner.

Intim und transparent jonglieren die neuen Songs mit Emotionen, Gefühlen und Gedankengängen im Hier und Jetzt. Ganz vorne mit dabei im Rennen um die Tiefgang-Krone ist der groovige, mit zarten Chor-Häppchen verfeinerte Dreiminüter “Lost Day”.

Auch das sich dramatisch aufbäumende, zwischen Lagerfeuer und Konzerthaus pendelnde “All Eyes/For Their Love” lässt in puncto Atmosphäre keine Wünsche offen. Ebenfalls hörenswert: Kammerfolk aus dem Elbenland (“Dead Language”) und sehnsüchtige Roadtrip-Schunkeleien (“We Wait”).

Es ist ein packendes Kopf-an-Kopf-Spektakel, das auch ohne viel Brimborium und fehlplatzierte Knalleffekte alle Sinne stimuliert.

Spätestens, wenn sich Other Lives an die Fersen von Placebo heften und sich gemeinsam mit viel waberndem Allerlei im Gepäck in Richtung 80s-Wave-Folk-Rock verabschieden (“Night’s Out”), kommt man aus der Standing-Ovations-Nummer nicht mehr raus.

Will man aber auch gar nicht. Dafür bereitet das Ganze hier einfach viel zu viel Freude. Applaus. Applaus. Applaus. Und nochmal Applaus.

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