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Psychic Markers – Psychic Markers

Psychic Markers spinnen auf ihrem dritten Album einen experimentellen Mix aus Psychedelic, Electronica und Indietronic, der weit in die Vergangenheit reicht und letztlich mit beiden Beinen im Krautrock wurzelt.

Und weil das nicht alles schon fordernd genug wäre, verschachteln die Londoner die Songs mit tiefschürfender, existenzieller Lyrik. “We strive for old age but what’s even there if you make it?”, fragt Bandchef und Sänger Steven Dove.

Der pluckernde Auftakt in “Where Is The Prize“ zieht mit einem Bristol-Bass, verwunschenem Synthesizer und dem tiefen Timbre von Dove in ein abseitiges Hörerlebnis, das die Spielkonsole der 80er genauso mitdenkt wie das plötzliche Lebensende.

Während einer US-Reise geriet Dove in einen Sandsturm und hatte große Mühe, die Kontrolle über sein Auto zu behalten. Er beschreibt das Erlebnis als Nahtoderfahrung, die heftig genug war, um mit seiner Band das Leben in Frage zu stellen, über die menschliche Natur nachzudenken, unsere Fehleranfälligkeit, Unvollkommenheit und die Auswirkungen reaktionärer Entscheidungsfindung.

Daraus resultieren Songs wie „Where Is The Prize“, aus der Perspektive eines alten Menschen geschrieben, der sieht, wie Freunde aussterben, bis nur noch er übrig bleibt. Es resultieren Sounds in einer eklektischen Spannung zwischen The Flaming Lips und Kraftwerk.

In Songs wie „A Mind Full Of Smiling” und gerade auch dem finale “Baby It’s Time” leisten sie sich psychedelische Anwandlungen, die Yo La Tengo in einer elektronischeren Phase in den Schoß fallen würden.

Am Ende sind allerdings Zweifel angebracht, ob Psychic Markers mit der restaurativen Summe ihrer Einzelteile besser fahren, oder ob der Hörer nicht lieber mit „Autobahn“ in den Sandsturm geraten wollen würde.

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