In einer popkulturellen Entwicklung, in der gitarrenlastige Musik oft nur noch in bestimmten Blasen Aufmerksamkeit erregt und noch seltener mal im Mainstream wahrgenommen wird, überrascht es umso mehr, dass im vergangenen Jahr die Post-Punk-Band Fontaines D.C. genau das in gewissen Zügen geschafft hat.

Ein gefeiertes Debütalbum namens „Dogrel“, welches in Irland, Schottland immerhin auf Platz vier und in Großbritannien insgesamt auf Platz neun der Albumcharts kletterte, sowie ein Fernsehauftritt bei Jimmy Fallon schmücken die noch recht junge Karriere von Fontaines D.C. aus Dublin.

Nur rund ein Jahr später legt das Quintett auch schon den Nachfolger „A Hero’s Death“ bereit. Wie auch schon der Vorgänger wurde die LP mit dem Produzenten Dan Carey eingespielt. Dementsprechend viel Charakter des Debüts steckt auch in „A Hero’s Death“.

Allerdings entfernt sich die Band rund um Frontmann und Sänger Grian Chatten einige Schritte von ihren Post-Punk-Wurzeln. Stattdessen ließen Fontaines D.C. sich unter anderem von den Beach Boys inspirieren.

Der lockere Surfer-Sound dringt vor allem bei der Single und gleichzeitigem Titelsong „A Hero’s Death“ subtil durch. Dabei trägt Chatten, wie in allen Songs, die Lässigkeit eines Liam Gallaghers in seiner Stimme, ohne dem erzwungenen Rockstar-Image von Oasis auch nur nahe zu kommen.

Stattdessen bleibt sein Gesang unterkühlt und temperamentlos, ohne wirklich ins Passive abzurutschen. Doch genau hier liegt auch die glaubwürdige Seite von Fontaines D.C.

Ihre andere Stärke liegt in der Vielseitigkeit, mit der sie Post-Punk bereichern. So ist der Opener „I Don’t Belong“ ein eher düsterer Einstieg, während „Televised Mind“ geradezu Hitpotenzial birgt und „Oh Such A Spring“ eine sentimentale bis zerbrechliche Kerbe einschlägt.

Das zweite Album ist ein gebührender und konsequenter Nachfolger der Debüts. Gleichzeitig präsentieren Fontaines D.C. sich hier nicht engstirnig, sondern öffnen sich sogar einem breiteren Publikum.

Wenn es so weiter geht, könnte die Band womöglich noch bewirken, dass gitarrenlastige Musik tatsächlich wieder mehr in den Vordergrund rückt.

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