Nach dem äußerst produktiven Jahr 2019 mit gleich zwei Alben scheinen sich die Musiker von Big Thief erstmal wieder eine Bandpause zu gönnen und sich Zeit für ihre Soloprojekte zu nehmen: Nachdem Frontfrau Adrianne Lenker im Oktober vorlegte, ist nun Bandkollege Buck Meek dran und bringt sein zweites Soloalbum nach dem Debüt von 2018.

Gegenüber dem Indie-Rock-Sound seiner Band schiebt Meek den Folk-Regler deutlich nach oben. Seine Songs bestreitet er meist nur mit einer Akustikgitarre, mal gibt ein Schlagwerk einen entspannten Rhythmus dazu, selten sind da noch Klavier- oder Streichertöne zu hören.

Seinem Folk gibt der gebürtige Texaner und Wahl-New-Yorker einen leichten Country-Anstrich, zu hören etwa in „Cannonball! Pt. 2“, einer Referenz auf den Song aus dem Vorgängeralbum.

„Second Sight“ etwa klingt mit seiner Lässigkeit fast wie ein Jack-Johnson-Tribute, nur dass die Flip Flops durch Cowboystiefel getauscht wurden. Mit ins Ohr gehendem Refrain und schrammelndem Gitarrensolo zum Ende ist es auch eines der energischeren Stücke der Platte, die sonst eher leise und verträumt daherkommen.

Wenn es beispielsweise in „Pocketknife“ unter der Musik unüberhörbar rauscht, dann transportiert das ein Live-Gefühl wie aus dem eigenen Wohnzimmer: Als hätte der Singer/Songwriter einfach seine Gitarre in die Hand genommen und auf „Record“ gedrückt.

Wenn sich seine Stimme dabei mal überschlägt, wenn er Töne nicht sauber trifft, dann wird das nicht ausgebügelt, sondern es macht gerade das ehrliche, authentische Feeling des Albums aus.

Mit seinem zweiten Alleinwerk, „Two Saviors“, geht das Big-Thief-Gründungsmitglied andere Wege als mit seinem Bandprojekt und zelebriert mit handgemachten Gitarrenstücken seinen Singer/Songwriter-Folk.

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