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Baby Boys – Threesome

„Der Weg ist das Ziel“, soll der chinesische Philosoph Konfuzius einst gesagt haben. Gilt das auch für die Kunst? Oder ist das Ergebnis immer wichtiger, als die Entstehung?

Im Fall von Baby Boys ist jedenfalls beides spannend. Zwei Jahre nach der Veröffentlichung ihrer ersten EP legt das Trio, bestehend aus Caleb Hinz, Jake Luppen und Nathan Stocker, nun sein Debütalbum „Threesome“ nach.

Was sich stellenweise wie ein wilder Ritt anhört, dürfte im Studio nicht immer strukturiert einspielt worden sein. Was die Herangehensweise der drei Multiinstrumentalisten so besonders macht:

Der Gesang soll komplett aus dem Moment heraus entstanden sein, während alle drei Musiker sich ein mittiges Mikrofon geteilt haben. Derjenige, der als Erster eine Idee hatte, hat auch die Kontrolle über das Mikrofon erhalten und drauf losgeträllert.

Die Lyrics seien daher „nonlinear“, wie die Band es selbst beschreibt. Der Begriff passt aber durchaus auch zum Sound drumherum.

Schon der Opener „Common Place“ fühlt sich weniger wie eine Einleitung und mehr wie ein Hereinstolpern an. Hektische Synthesizer-Sounds treffen auf verspielte Keyboard-Töne während verzerrter Gesang einsetzt. Die Zeile „All I want is to be high, to be high, high“, setzt sich zum ersten Mal auf „Threesome“ als klare Melodie durch. Danach wird der Song beinahe griffig, wenn auch weiterhin experimentell.

Dieses Zwischenstadium zieht sich bis zur Single „Cannonball“. Hier präsentieren Baby Boys einen klassischen Hit, der sich irgendwo zwischen Slacker-Attitüde, Indie-Pop und Sommer-Sehnsüchten einpendelt. Hinz, Luppen und Stocker singen hier die meiste Zeit gleichzeitig und weich abgemischt.

„Cannonball“ ist ein Song zum Wohlfühlen, fernab von wilden Sound-Experimenten und Improvisation.

Auf die zweite Single „Duke And The Cash“ trifft das nicht zu. Sie folgt zwar auch einer klaren Melodie und birgt Hit-Potenzial, lässt aber weitaus mehr verspielte Elemente zu als „Cannonball“. Die akustische Reise dorthin ist ebenfalls ein auf und ab.

„Threesome“ fasziniert und macht Spaß, und genau das soll es offenbar auch.

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