Dodies Karriere, die ja gerade erst richtig beginnt, ist für viele junge Menschen in der heutigen, vom Internet geprägten Welt wahrscheinlich ein Traum. Vor knapp zehn Jahren eröffnete sie einen eigenen YouTube-Kanal und konnte mit ihren akustischen Cover-Versionen Unmengen an Fans gewinnen.

Später veröffentlichte sie auch eigene Songs, worauf drei Top-Ten-EPs folgten und nun endlich das Debütalbum „Build A Problem“. Die meisten Songs darauf sind in den letzten zwei Jahren entstanden. Einer Zeit, die für Dorothy Miranda Clark (so ihr bürgerlicher Name) von Krisen und Unsicherheit über sich selbst geprägt war.

Existentielle Krisen und Versuche der Selbstfindung sind Dinge, die viele Twentysomethings erleben und sich deshalb vielleicht mit dodies ehrlichen Texten gut identifizieren können. Dazu ihr gefühlvoller, verletzlicher Gesang und die Mischung ist perfekt, um die Herzen der Fans zu erobern.

„Build A Problem“ ist ein sehr ruhiges Album, es ist verträumt und nachdenklich. Der Engländerin gelingt eine angenehme Kombination aus Singer/Songwriter-Sound und orchestralen Klängen, die aber nie zu aufdringlich werden.

Wie die Vorab-Singles „Cool Girl“ und „I Kissed Someone (It Wasn’t You)“, beginnen die Tracks häufig simpel mit Gitarre und Gesang, bauen sich mit Streichern und Blasinstrumenten langsam auf, erschaffen atmosphärische Welten und zum Ende löst sich alles wieder auf.

Manchmal entwickeln sich die Songs, wie z.B. „Sorry“ und „When“, dabei in eine Richtung, die sie nach Musik aus einem Disney-Film klingen lässt. Passt aber auch gut zur Geschichte einer Protagonistin, die versucht, mithilfe der Musik zu sich selbst zu finden.

Stellenweise erinnert dodie auch an ihre Kollegin aus der Home-Recording-Szene Billie Eilish, durch die sehr sanfte, fast flüsternde Stimme und die melancholische Stimmung. Das rhythmische und mehrstimmige „Special Girl“ lässt dagegen an Lorde denken.

Trotz der Ähnlichkeiten gelingt es dodie aber ihren eigenen Sound zu kreieren – feinen akustischen Chamber-Pop, der teilweise wirklich als Filmmusik geeignet wäre. Ihre Lieder erzählen Geschichten, sowohl textlich als auch musikalisch, und vermitteln auf diese Weise ihren Weg zu sich selbst.

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