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Darkside – Spiral

Schwer in Worte zu fassen, was Darkside hier vertonen – man muss es wohl einfach hören. Das zweite Album des Duos, bestehend aus Nicolas Jaar, zuständig für die Elektronik, und Dave Harrington, der die Instrumente bedient, ist schwer zugänglich, oft herausfordernd und sehr spannend.

Anderthalb Minuten braucht es, bis im Eröffnungstrack „Narrow Road“ dieser sperrige Rhythmus einsetzt, davor: Undefinierbare Sphären, ein kaum greifbares Etwas und doch nicht Nichts.

Da werden Töne gedehnt und gebrochen und gezogen, da folgen hypnotische Rhythmen auf sphärische Leerstellen, da schwebt Jaars Falsett-Stimme wie ein entrücktes Echo über dem weiten Klangfeld. Fragile Percussion-Töne drohen zu zerbrechen, und Fragmente von Gitarren zucken hier und da.

Was man da hört? Wie schon mit ihrem Debüt „Psychic“ vor acht Jahren entziehen sich Darkside auch mit dem Nachfolger „Spiral“ jeder klaren Zuordnung im Koordinatensystem von Electronic, Ambient und Psychedelic Rock.

Wenn sich der Nebel, der das ganze Album über in verschiedenen Formen wabert, mal zu sowas wie festeren Songstrukturen verdichtet, dann klingt das Duo mit „Liberty Bell“ fast wie James Blake.

In „Lawmaker“ meint man sich mit betörenden Gitarren-Riffs in den fernen Osten versetzt. Schließlich erreicht das Album mit dem weitgehend instrumentalen 8:30-Minuten-Rausch von „Inside Is Out There“ seinen fulminanten Höhepunkt.

Wobei es weniger die einzelnen Songs sind (gibt hier überhaupt so etwas wie Songs?), die von dem Album in Erinnerung bleiben, als die Wirkung, die sie auf „Spiral“ zusammen schaffen: die einer angenehm-leichten Hypnose.

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