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Ulrich Schnauss & Mark Peters – Destiny Waiving

Dass Ulrich Schnauss und Mark Peters gut miteinander können ist nichts Neues, schließlich arbeitet der Musiker, Produzent und Remixer Schnauss mit dem Frontmann von Engineers seit über einem Jahrzehnt zusammen, wobei Peters nicht nur in ihren gemeinsamen Werken die Gitarre bedient, sondern Elektro-Spezialist Schnauss auch in dessen Band Engineers die Tasten drückt.

Ebenfalls bekannt ist, dass sowohl beim gemeinsamen Debüt „Underrated Silence” (2011) als auch beim darauffolgenden „Tomorrow Is Another Day“ (2013) ein faszinierender Ambient-Shoegaze-Hybrid mit Sogwirkung generiert wurde.

Kein Grund also, für „Destiny Waiving“, dem letzten Teil einer Trilogie, an der bereits seit vier Jahren gearbeitet wurde, das Konzept grundsätzlich zu reformieren. Von „The Supposed Middle Class“ zu Beginn bis „So Far, The Moment“ am Ende wird sich im gebotenen Zeitumfang – mit Ausnahme von „Speak In Capitals“ geht hier nichts unter fünf Minuten – einem zeitentrückten Schwebezustand gewidmet.

Schnauss, bekennender Cocteau-Twins- und Slowdive-Liebhaber mit einem Berg von Solo-Arbeiten im Portfolio, außerdem Tangerine-Dream-Mitglied, gefragter Gastmusiker und zuletzt im vergangenen Jahr in einer Kollaboration mit Jonas Munk und dem Album „Eight Fragments Of An Illusion“ präsent, kennt die Verdrahtung seines Equipment wie der Neurochirurg das ZNS.

Aus unbegrenztem Know-how orchestriert er einen Soundteppich, dem das analoge Werkzeug seines Partners kongenial zur Seite steht, worin sich beide Instrumentalstimmen im fortwährenden Dialog finden, in dem harmonische Passagen und divergierende Momente die Nischen zwischen Hall und Effekt füllen, dabei das große Ganze nie aus dem Fokus verlierend.

Die Arrangements von „Destiny Waiving“ fügen sich wie ein Möbiusband zusammen; es lässt sich zwischen oben, unten, innen und außen im Verlauf der acht Tracks so wenig unterscheiden, wie Höreremotionen in diesen Klangwelten stabil bleiben können.

„Words Can Be Dismissed“ – Worte brauchen die Nummern wirklich nicht, um ihre Geschichten zu erzählen. Ob „Chiaroscuro“ verspielt, „Hindsight Is „20/20“ poppig oder „Clair-Obscure“ nach Weltraumabenteuer klingt – alles bleibt ein Rausch der Töne, immer wissend, dass die Realität außerhalb dieser akustischen Sicherheitszone weniger angenehm lärmt.

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