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We Were Promised Jetpacks – Enjoy The View

Die Schotten von We Were Promised Jetpacks kennt man hierzulande hauptsächlich wegen eines Tracks – natürlich ist vom Banger „Quiet Little Voices“ aus ihrem Debütalbum „These Four Walls“ (2009) die Rede, der auf keiner Indie-Party fehlen darf.

Dass die Jungs mehr können als Tanzflächentauglichkeit, haben sie zur Genüge bewiesen. Auf ihrem mittlerweile fünften Langspieler tun sie das erneut.

Auf „Enjoy The View“ ist die Band ist inzwischen zum Trio geschrumpft, denn vor zwei Jahren kündigte Gitarrist Michael Palmer an, die Truppe zu verlassen. Die verbliebenen drei Mitglieder servieren auf „Enjoy The View“ aber wie gewohnt handgemachten, stimmungsvollen Indie-Rock, mit dem sie zwar das Rad nicht neu erfinden, aber eine gelungene Platte abliefern.

Auf dieser ist der Sound generell etwas ruhiger als auf so manchem Vorgänger. Vielleicht notgedrungen, denn die erste LP zu dritt entstand, als We Were Promised Jetpacks letztes Jahr klar wurde, dass sie erst einmal bis auf Weiteres nicht touren können.

Um nicht untätig herumzusitzen, entschlossen sie sich dazu, quasi aus dem Homeoffice an einem Nachfolger zu „The More I Sleep The Less I Dream“ zu arbeiten.

Vielleicht wird das neue Album deshalb von einer nostalgischen, oft träumerischen Grundstimmung beherrscht. Das Schöne daran ist aber, dass die Band es schafft, dabei nicht in übertriebenen Weltschmerz abzudriften.

Ein gutes Beispiel dafür ist „Don’t Hold Your Breath For Too Long“, ein Song mit einer gewissen Schwermut, der trotzdem dynamisch bleibt.

Auch „Nothing Ever Changes“ hat zwar einen ziemlich defätistischen Titel, kommt klanglich aber an manchen Stellen fast schon aggressiv rüber.

“Blood, Sweat, Tears” ist ein Stück, das lange im Gedächtnis bleibt – und das nicht nur wegen des martialischen Titels, sondern vor allem wegen seiner eingängigen Melodie.

Sänger Adam Thompson sagte mal, dass das Herkunftsland der Band einer der Hauptgründe für ihren Sound sei: Dort regne es schließlich ständig und es gäbe viele wütende Leute. Den Balanceakt zwischen Trübsinn und Wut haben We Were Promised Jetpacks auf „Enjoy The View“ mal wieder exzellent gemeistert.

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