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Jon Spencer And The HITmakers – Spencer Gets It Lit

Jon Spencer war Zeit seines Karriere nicht unbedingt dafür bekannt, seine musikalischen Visionen leise zu formulieren. Mit den HITmakers, die aus M. Sord, Sam Coomes (dessen Partnerin bei der Indie-Rock Band Quasi, Ex-Gattin und Sleater-Kinney Schlagzeugerin Janet Weiss auf der zugehörigen Tour mit an Bord sein wird) und Bob Bert, schon Spencer-Partner bei Pussy Galore, bestehen, ballert er dato 15 Tracks aus der Klanggarage, die man so noch nicht von ihm auf die Ohren bekam.

Expect the unexpected lautet die Devise auf „Spencer Gets It Lit“. Und, was auf einer anarchistischen Jam-Session zu fußen scheint, ist vom abenteuerlichsten Tempowechsel bis zum Klappern der Blechbüchsen bis ins Detail orchestriert.

Der Starter „Junk Man“ groovt sich zwischen resonantem Brummen und einer Plastikorgel warm, dann heißt es: „Get It Right Now“ – eine Aufforderung, dieser musikalischen Orgie beizuwohnen, die den Beweis antritt, dass von Surf-Riff über Fuzz-Gitarren bis zu seltsamsten Synthie-Effekten alles zusammenwachsen kann, was nicht zusammengehört.

„Primary Baby“ gibt dabei den straighten Kracher mit Post-Punk-Attitüde, wippt der Beat beim Durchqueren der „Worm Town“ sexy mit der Hüfte, steppt „Bruise“ cool im Saloon, hat „Push Comes To Shove“ die Dramaturgie einer Weltraum-Oper, tanzt „Get Up & Do It“ den Gummitwist und widmet sich Jon Spencer via „My Hit Parade“ seiner bluesigen Kernkompetenz.

Neben zwischenmenschlichen Themen, die sich um Lust und Verlust drehen, kommen auch die Sorgen um den Zustand des Planeten zur Sprache, die Amazon- und Meta-Mächtigen eine deutliche Ansage ins Mikro bellt.

An dem präsentiert sich der 57-jährige Alternativ-Dandy Spencer nach wie vor so frisch und energetisch, als wäre „Spencer Gets It Lit“ direkter „Crypt-Style“-Nachfolger und hätten die Jahre mit Blues Explosion, Heavy Trash und Boss Hog bei ihm nicht zum Musiker-Verschleiß, sondern zur steten biologischen wie kreativen Revitalisierung geführt.

Der Protagonist & The HITmakers liefern ein so heißes Soundabenteuer, dass „The Devils Ice Age“ zu schmelzen beginnt.

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