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Ruby Goon – Brand New Power

Ruby Goon macht Psych-Pop, nachdem sich die Uhr stellen ließe, wenn man nicht frei hätte. Das Debütalbum des Moskauers gleicht einer strategischen Emulsion aus Psychedelia, Glam und Indie-Rock, die trotzdem farblos bleibt.

So prototypisch der Ansatz, so windschief der Beginn im Opener “Globe” mit hawaiianischer Meeresbrise und elegant gestecktem Piano-Solo. Das wirkt von Beginn an so lässig, dass man später klar den Absprung verpasst, und vergessen hat, von wo aus der Aufsprung stattfand.

Das blueslastige „Leech“ und der wilde Funk-Punker „Movie Groovie“ geben Ruby Goons Sound zwar einen neuen Dreh, lösen aber nicht die fehlende Dringlichkeit auf, die sich in keinem der insgesamt neun Songs einstellen will.

Aber wo überhaupt mäkeln? Bei der Aufstellung macht „Brand New Power“ schließlich alles richtig. Der Vibe, die chilligen Gitarren-Chords, das Fuzz-Solo am richtigen Moment, der Wind im zu langen Haar („Cold Wind“).

Oder die Sonne auf der schon ledrigen Haut unterm Tanktop. Die Hängematte, die am richtigen Ort und höchstens etwas zu tief hängt („Taste Of Goodbye“).

Ja, „Brand New“ fühlt sich oberflächlich an wie das Paradies, das sich trotzdem nicht genießen lässt, weil der Sand in der Ritze nervt, und alle Aufmerksamkeit frisst.

Der nächste exotische Gratis-Drink aus der Kokosnuss – geil, wenn nur der Magen nicht so angeschlagen wäre („Spicy Space Pasta“). Und irgendwie sieht’s auf den Balearen auch nicht anders aus als in der Karibik („The Tide“). Irgendwas ist immer.

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