Pünktlich zu Weihnachten hat die Psychedelic-Pop-Band Unknown Mortal Orchestra mit „SB-10“ eine neue Single veröffentlicht. Ein Instrumentaltrack, der die ganz eigene Weihnachtstradition der Gruppe um Ruban Nielson fortführt.
Eingefleischte Fans der Band haben den Track schon sehnsüchtig erwartet, für alle anderen haben Unknown Mortal Orchestra ein unerwartetes, letztes Weihnachtsgeschenk bereitet.
Die neue Single „SB-10“ entspringt einer alten Tradition der amerikanisch-neuseeländischen Band, die jedes Jahr um Weihnachten einen neuen instrumentalen Song veröffentlicht – dieses Jahr im Übrigen bereits zum elften Mal.
Wobei „Song“ nicht annähernd beschreibt, was einen beim Anhören von „SB-10“ erwartet. Mit über 42 Minuten Länge gleicht die Single eher einem gesamten Album und ist ebenso vielfältig. Das Instrumentalstück bewegt sich immer wieder in neue Sphären, wirkt mal verzaubernd und ruhig, wie in einer harmonischen Traumwelt und mal etwas härter und unheilvoller.
Die Mittel zur Gestaltung dieser Welten sind wie üblich vor allem Gitarren, Bass und Drums, die in Kombination mit der hohen Experimentierfreude von Unknown Mortal Orchestra in all ihrer Vielfalt eingesetzt werden.
Jenseits der Weihnachtsreihe ist es schon länger still um die Band, zumindest was Alben angeht. Der bis dato letzte Longplayer erschien bereits 2018. „IC-01 Hanoi“ heißt die Komplementär-Platte des vorigen „richtigen“ Albums „Sex & Food“, welches der MusikBlog-Review wie folgt bewertet:
„Die Gitarre und die auf ganz viel Distortion gestellten Amps wollen eigentlich in eine gänzlich andere Genre-Ecke. Die wollen dröhnenden Psych-Rock, die wollen Lederstiefel, die wollen harten Alkohol. Allein, sie dürfen nicht, sondern müssen sich seltsam groovig paaren mit entschleunigten Andächtigkeiten, mit Funk-Melodien und schwarzer R&B-Rhythmik, ja, mit femininer Filigranität.“
„SB-10“ vereint gerade so viele Genre-Einflüsse und Elemente, dass es spannend bleibt, ist ansonsten aber ein sehr stimmiger Track, der sich von Anfang bis Ende an ähnlichen Mustern und Strukturen bedient.
Solange kein neues Material von Unknown Mortal Orchestra kommt, können wir uns also einfach an der „SB“-Reihe erfreuen, der mit dem diesjährigen Song ein stimmiges weiteres Glied hinzugefügt wurde.
