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Holy Moly And The Crackers – Solid Gold

Holy Moly & The Crackers lösen sich etwas halbherzig von ihrer Folk-Vergangenheit und bleiben trotzdem dröge. Das ist gemein und zahlt sich dennoch aus.

Kritiken zum Trotz, die der Band aus Newcastle frischen Wind bescheinigen, der die Kombination aus Folk, Blues und Indie-Rock umwehe – man wird den Eindruck nicht los, die Band klebt am Newcastler Akzent von Maximo Park, wäre aber lieber die Londoner Epigonen von Mumford & Sons.

Das sahnige Dazwischen stellt sich dann als fade und lauwarm heraus. „Angelina I’m a dreamer“ singt Ruth Peterson im finalen „Angelina“ mit ihrer Allerweltstimme, mit der sie auch Streichkäse bewerben könnte, ohne dass ihr das jemand verübeln würde.

Der breitentaugliche Folk-Rock gerinnt auf „Solid Gold“ zum breitwandigeren Indie-Rock, der lustvoller auf der Middle-of-the-Road fährt, als irgendwo die Subkultur in weniger einsichtigen Hinterhöfen anzufahren.

„Bad Habit“ ist so nur dem Schein nach eine tatsächlich schlechte Angewohnheit und wirkt zusammen mit dem Midtempo-Titelsong wie eine sozialverträglichere Version von Wolf Alice, die aus Versehen Newcastle gegen Texas eingetauscht haben.

Der Kniff: Wenn sich mit „Come On Down“ ein plätscherndes Americana-Folk-Stück offenbart, inklusive country-esquer Fidel, wirkt der Breitwand-Indie plötzlich gar nicht mehr so verkehrt.

Das Comeback von Tim Allen und „Hör mal wer da hämmert“ hat auch keiner auf dem Zettel, müsste aber wohl genauso mystisch untermalt sein wie das Handwerkerstelldichein in „Give Me A Hammer“, um dem Zahn der Zeit zu trotzen.

In Summe macht„Solid Gold“ nichts falsch und genau deshalb kaum etwas richtig. Halbherzige Songs, im Midtempo mit gefälligen Melodien, die schon outdated sind, bevor sie die Zeit überholt hat.

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