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Baxter Dury – I Thought I Was Better Than You

In “I Thought I Was Better Than You“ reflektiert Baxter Dury seine Kindheitstraumata in gewohntem Stil: Seine Erzählungen gibt er gesprochen in den Tracks wieder, wobei sie jedoch musikalisch vielseitig ausgestaltet sind. 

Wenn einem da die großen, traurigen Augen auf dem Cover anstarren, fängt man schon fast an zu vergessen, dass Baxter Dury bereits in seinen frühen 50ern ist – doch in seinem achten Album geht der Künstler ganz weit zurück in seiner Lebensgeschichte. 

Bessere Worte lassen sich auch für “I Thought I Was Better Than You“ nicht finden. Während Dury sich mit seinen Songs auch ohne jeglichen Gesang Raum für seine absurden Geschichten aus der Kindheit gibt, werden traditionelle Mittel wie Chöre und Streicher mit neuartigem Electronica vermischt.

So entsteht zusammen mit Baxter Dury’s Signature-Stimme die altbekannte Atmosphäre seiner Musik, die mit den neuen, elektronischen Einflüssen nun aber auf eine andere, moderne Ebene gehoben wird. Der Künstler spricht zwar vom Vergangenen, doch bricht er mit seinem vielseitigem Sound die klaren Zeit-Strukturen auf. 

Dies wird in manchen Songs sogar so an die Spitze getrieben, dass eine psychedelisch-surreale Stimmung aufgebaut und niederschmetternde Enge sich durch die Songs zieht. Melancholisch ist das Ganze dabei allerdings nicht, wie das Album-Cover evoziert. 

Mehr bedrückt als traurig geht man aus “I Thought I Was Better Than You“ heraus: Denn erstens hat man gerade eine hingebungsvolle Platte genießen können – und zweitens inszeniert Baxter Dury seine Erfahrungen derart mit Sorgfalt und Liebe, dass er beim Prozess des Reflektierens selbst all den negativen Erinnerungen bestimmt etwas Positives abgewinnen konnte.

“I Thought I Was Better Than You“ ist eines davon.

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