Andrew Paley interpretiert in einem neu aufgelegten Video des Songs “Sequels”, den er vor drei Jahren veröffentlicht hat, seine Musik neu.
Für das Musikvideo, das er in diesem Zuge überarbeitet wiederveröffentlicht, nutzt er Elektronik: Mithilfe künstlicher Intelligenz lässt Paley in “Sequels 2.0” den Song von diversen Hollywood-Schauspielern in Blockbuster-Filmen singen.
Als Frontmann der Post-Punk-Band The Static Age ist der US-amerikanische Musiker, Songwriter und Produzent schon länger unterwegs. Neben seiner Arbeit mit der Band hat er zudem auch an eigenen Projekten gearbeitet und Solo-Alben veröffentlicht.
Als Solo-Künstler geht es allerdings etwas ruhiger zu: Seinen folk-lastigen Sound manifestiert Andrew Paley seit seinem Debütalbum “Songs For Dorian Gray” aus dem Jahr 2014 und lässt seinen Sound zwischen Elliot Smith, Bon Iver und Active Child einreihen. 2016 erschien “Sirens”, 2020 sein bisher letztes Album “Scattered Light”, aus dem auch der Song “Sequels” stammt.
Während Paley in seiner Musik in der Mischung aus Punk-, Alternative- und Indie-Rock unterwegs ist, verfolgt er derweil auch eine akademische Karriere als Informatiker. Der Tausendsassa promoviert nämlich zeitgleich an der Northwestern University in Chicago, wo er künstliche Intelligenz (KI) erforscht.
Als er an seiner Forschungsarbeit herumwerkelte, begann der Musiker, sich mit einigen der ausgefeiltesten Tools auf dem Markt für generative Kunst zu beschäftigen. “Ich habe nur herumprobiert”, sagt er. “Es war kein primärer Forschungsschwerpunkt. Aber es hat viel Spaß gemacht.”
Das fertigte Ergebnis seiner Fusion von Informatik und Musik sehen wir nun zum ersten Mal im Video zur Neuauflage von “Sequels”, der im Zuge der Video-Überarbeitung auf “Sequels 2.0” getauft wurde.
Und so entstand ein seltsam befremdliches Werk: Während die Szenen aus älteren Filmklassikern wie “Lost In Translation” oder “Akte X” authentisch erscheinen, sprechen Legenden wie Bill Murray und Gillian Anderson Paley’s Texte regungslos nach.
Verschwommene Ränder und wackelnde Pixel verraten, dass es sich offensichtlich um einen Fake handelt – aber es geht auch vielmehr um etwas anderes: Andrew Paley eröffnet anhand der Schere zwischen dem Song und Video eine Debatte rund um den Einsatz der KI, die schon längst im Hip-Hop und Pop Einzug in die Musikbranche genommen hat. Er fragt zurecht: Wollen wir das wirklich?