Die britischen Post-Rocker von Another Sky haben heute ein neues Video zu ihrer Single „Uh Oh!“ veröffentlicht, kurz nachdem die Band bei Republic einen Plattenvertrag für die USA unterschrieben haben.
Nachdem es in den letzten Jahren etwas stiller um die Band geworden war, von der einst Der Spiegel geschwärmt hatte, dass „Rock doch nicht tot“ sei, gibt es in diesem Jahr wieder mehr aus London zu hören, wo sich die Band im Keller einer leerstehenden Kirche ein Studio eingerichtet hat.
Seit April sind drei neue Singles erschienen: „Psychopath“ und „A Feeling“ und „Burn The Way“, drei rockige Stücke, von denen „A Feeling“ im Radio das meiste Airplay erreichte. Das waren die ersten Veröffentlichungen seit der EP „Music For Winter Vol. I“ aus dem Jahr 2021.
Doch die Singles erregten keineswegs die Aufmerksamkeit, die das Debütalbum „I Slept On The Floor“ im Jahre 2020 noch verursacht hatte. Damals überschlugen sich manche Kritiker, um vor allem die unvergleichliche Stimme der Frontfrau Catrin Vincent zu preisen.
Auch im Musikblog-Review hieß es damals: „Diese so unbeschreiblich charakteristische Stimme, die nicht selten ganze Songs nahezu allein trägt. Nicht selten käme es vor, dass Zuhörer ihre Stimme mit der von einem ihrer männlichen Bandkollegen verwechsle, sagt Vincent.“
Als sich Vincent mit Max Doohan, Naomi Le Dune und Jack Gilbert zusammenrauften, wichen die persönlichen Vorlieben der Musiker*innen noch deutlich voneinander ab. Macht man nun lieber Heavy Grunge oder Drum-Jams? Will man klingen wie James Taylor oder vielleicht lieber wie Tracy Chapman?
Einigen konnten sich alle letztlich auf „Laughing Stock“, das letzte Album der Band Talk Talk aus dem Jahr 1991. Und weil Talk Talk als die Erfinder des sogenannten Post-Rock gelten, heftete man auch Another Sky dieses Etikett an.
Was aber an „Uh Oh!“ nun besonders postrockig wäre, lässt sich nicht erhören. Sicher, es gibt eine Bassline, die uns durch den Song führt und die Gitarren dröhnen ähnlich wie bei den letzten drei Singles.
Aber alles in allem ist der Song trotz des leicht zynischen Textes eher positiv und beinahe erhebend. Der Refrain zitiert eine alte Redensart: „Don’t fall in the Thames“ rief man sich zum Abschied zu, als es im viktorianischen London noch keine Kanalisation gab und ein Sturz in den verdreckten Fluss wirklich lebensbedrohlich war.
Leadsängerin Catrin – die das Stück geschrieben hat – sagt zu dem Titel, er sei das Gegenstück zu „Fell In Love With The City“ aus dem Debütalbum, als die vier Musiker noch aufgeregt vom Leben in einer Großstadt waren. Das hat sich sichtlich gelegt.
Bei kommenden Konzerten wird „Uh Oh!“ sicher von den Fans gefeiert werden, gerade weil er zwischen Zynismus und verdammt guter Laune vibriert. Viel Spaß beim Hören und wie heißt es noch im Songtext? „Watch where you go!“