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Mount Kimbie – The Sunset Violent

Im leicht Verstörenden so etwas wie Behaglichkeit zu schaffen, das ist, was Mount Kimbie schon immer auszeichnete. Ihr viertes Album “The Sunset Violent” baut dabei erneut auf die Unterstützung von Dauergast King Krule und einen ausgewogenen Stilmix.

Das krautrockige Schlagzeug, die vor Effektpedalen in die Knie gehenden Gitarren, die elektronischen Soundscapes – für sich genommen sind die Einzelteile, die sich die Bandköpfe Dominic Maker und Kai Campos zusammendenken, eher von einer distanzierten, leicht unterkühlten Art. In Summe schafft es das Duo, daraus eine wunderbare Wärme zu erzeugen.

Die somnambulen Gesangstimmen, allen voran die von Andrea Balenx-Bearn, verstärken diesen Charakter zusätzlich. In „Yukka Tree“ fühlt sie dem 90er-Jahre-Dreampop um die Coctau Twins auf den Zahn.

Generell verstehen es Mount Kimbie, aus einzelnen Bestandteilen unterschiedlicher Genres ein harmonisches Ornament zu stricken. Ob nun das eher im Krautrock fußende „Dumb Guitar“ oder der weichzeichnende Post-Punk in „Shipwreck“, stets wird die thematisierte Panne, der antagonistische Unfall in eine Position der Möglichkeit verkehrt.

Die Drums klappern dabei unbeeindruckt, die Gitarren operieren näher am Shoegaze-Herzen als jemals zuvor, und King Krule macht sein Ding, so unaufdringlich, wie es die Musik eben gebietet. Besonders gelungen in „Empty And Silent“.

Wie sehr das Album noch nachreifen kann, wird sich zeigen müssen. Schon jetzt steht aber fest, dass „The Sunset Violent“ wie eine entschleunigte, verträumtere Version von TV On The Radio anmutet. Und das steht Mount Kimbie deutlich besser als der zerrissene Vorgänger „Die Cuts | City Planning“ aus de facto zweier Soloalben von Maker und Campos.

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