Aufgeschoben ist nicht aufgehoben sagt man. Der Satz aus dem Sprichwort-Einmaleins passte gestern Abend für das Grossstadtgeflüster-Konzert in Leipzig – im März geplant, musste die Veranstaltung aus dem Täubchenthal in das viel größere Haus Auensee verlegt werden, riesig war die Nachfrage nach Tickets für die Berliner.

Unglücklicherweise verletzte sich der Drummer ausgerechnet an der Bizepssehne, die „Das Über-Icke“- Tour musste verlegt werden, die regionalen Fans auf die Präsentation der neuen urbanen Hymnen aus Berlin warten.

Bevor das Trio am gestrigen Freitag die Bühne enterte, war Mola als Support gesetzt. In Gianna-Nannini-Optik stimmten sie und ihre Begleiter vom schnodderigen „Vino-Bianco“-Pop bis zum euphorisch-melancholischen „Das Leben Ist Schön“- Klammerblues bestens auf das Kommende ein.

Und das war eine Menge, denn zu „Das Über-Icke“ war natürlich auch eine Über-Party angesagt, bei der Band und Gäste alles gaben, um am Ende des Konzerts möglichst glückshormon- und schweißgeflutet die Venue zu verlassen.

21:00 Uhr ertönten kurze sinfonische Kakophonien, ein paar tiefe Basslines später versprenkelten Grossstadtgeflüster-„Ketchup“ über ein vom Start weg euphorisiertes Publikum.

Sängerin Jen Bender, Raphael Schalz an den Tasten und Chriz Falk am Schlagzeug sind über 20 Jahre Veranstalter von High-Speed-Events, zimmerten auch dato aus Pop, Punk und Elektro ein Set zusammen, das vom ersten bis zum letzten Stück keinen Stillstand kannte.

Der Mob raste, war bereit, den authentischen und nahbare Hauptstädtern via „Wenn Ich Deine Eltern Wär“ beim „Kopfsprung in die Kanalisation“ zu folgen, feierten auch Jüngere den „Ü-40-Banger“ „Ich Rollator Mit Meim Besten“ und hatten alle per „Ende Gelände“ kollektiv „keinen Bock mehr“.

Die Texte vom aktuellen Album hatten die meisten im Saal bereits intus, feierten „Mein Bier“ ebenso ausgelassen wie die lyrischen Töne von „Huckepack“, zündeten die Grossstadtgeflüster-Hits von „Feierabend“ bis „Ich muss Gar Nix“ jeweils die nächste Eskalationsstufe bis zum endgültigen Abriss.

Egal, ob der Heimweg nun durch die „Fickt-Euch-Allee“ oder andere Straßen führte: für die vergangene Stunden galt wie eingangs eine alte Weisheit: Was lange währt, wird endlich gut.

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