Aus den Niederlanden einmal durch die Welt: Komodo klauben sich aus den unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen des Globus einen großen Haufen zusammen, der auf Fernweh, Rhythmus und sonniger Atmosphäre fußt. Das funktioniert auch auf dem dritten Album „Hell Go Rhythm“ noch überraschend charmant.

Fans von Bands wie Calexico oder Cari Cari, deren Herz aber auch gleichzeitig für flirrenden Psychedelic- und/oder Desert-Rock schlägt, sollten Komodo ohnehin längst auf dem Schirm haben. Seit 2014 ist das Quintett, das sich bei Jam Sessions in Utrecht gefunden hat, bereits gemeinsam unterwegs. Auf dem Tour-Zettel standen schon früh große Szene-Treffs wie das ESNS.

Auf Album Nummer drei hat sich an dem Geheimrezept der Band kaum etwas verändert: Immer noch pluckern und flirren an allen möglichen Enden Saiten- und Zupfinstrumente durch die Luft, gemeinsam schwingt sich die Band mit großen Chören auf den nächsten fliegenden Untersatz zum nächsten Urlaubsziel.

Mal klingt dieses Konzept wie das experimentelle und vielschichtige Soundkleid von Walk Off The Earth wie im samtenen „Zanzibar“, mal wird der Beat von großen Slogans bestimmt und gar Tuareg Rock angestimmt („Mansa Musa“), an anderer Stelle wiederum mit tropische Gitarren-Flächen der Marke Khruangbin geflirtet („Snake Path“). Da kommt Komodo sogar ganz ohne eigene Worte aus.

Bei all den Facetten ist doch die Grundlage am entscheidendsten: Der Sound-Mix von Komodo macht wirklich Spaß. Gerade weil die Grooves und Rhythmen an den richtigen Stellen mitreißen – wie im eindeutigsten Hit „See What Sticks“. Damit umschiffen Komodo gekonnt den doch großen Spalt zwischen den Niederlanden als Ausgangspunkt und den oftmals globalen Sound-Zitaten.

Für alle, denen Fernweh kein Fremdwort ist, oder auch für die, die ein wenig mehr Sonnenschein in der kalten Jahreszeit vertragen können, ist „Hell Go Rhythm“ eine schöne Vitamin-D-Tablette im Album-Format. Besonders gut soll das übrigens live funktionieren.

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