Mdou Moctar hat heute seine neue Single „Funeral For Justice (Injustice Version)“ veröffentlicht. Der Song stammt von seinem 11ten Album „Tears Of Injustice“, das am 28. Februar 2025 via Matador Records erscheint.
Wenn Gitarrenriffs auf Tradition treffen: Der nigrische Musiker Mdou Moctar zeigt einmal mehr, dass Protest nicht immer laut sein muss. Nach seinem kraftvollen Album „Funeral For Justice“ aus dem Jahr 2024 wagt der Künstler mit seiner Band nun einen bemerkenswerten Perspektivwechsel – und das gleich doppelt.
Manchen wird der Name bekannt vorkommen – und das aus gutem Grund. Während Mdou Moctar im vergangenen Jahr noch die elektrischen Gitarren zum Glühen brachten, präsentiert er mit der neuen Single einen völlig anderen Ansatz.
Der Song, der bereits als Titeltrack des 2024er Albums für Aufsehen sorgte, wurde komplett neu interpretiert. Statt druckvoller Riffs erwarten die Hörer*innen nun traditionelle Instrumentierung und meditative Improvisationen – sozusagen Tuareg-Rock unplugged.
Zum Original schrieb MusikBlog in der Review des Albums: „Der Schmerz von „Funeral For Justice“ rührt allerdings auch aus Afrika selbst her: Moctar singt vehement gegen Anführer seines Kontinents an und lässt seine Gitarre gegen all jene singen, die ihre Völker für ihren eigenen persönlichen Profit in Armut und Unruhe leben lassen.“
Der gesamte Longplayer erscheint in einer kompletten Akustikversion. Wer jetzt denkt, dass damit die Intensität verloren geht, der irrt gewaltig. Mdou Moctar beweist, dass auch leise Töne erschüttern können. Die neue Version transportiert die anhaltende Kritik an den Folgen der Kolonialzeit und den aktuellen Missständen im Niger mit einer anderen, aber nicht weniger eindringlichen Emotionalität.
Die neue Platte ist dabei mehr als nur eine simple Neuinterpretation. Sie entwickelt die ursprüngliche Wut und Frustration zu einer tief empfundenen Trauer weiter. „Ein meditatives Spiegelbild des glühenden Originals“, so beschreibt Mdou Moctar selbst die neuen Songs.
Ohne elektrische Verstärkung, dafür mit roher Authentizität, erzählen die Songs von der fortdauernden Armut und den politischen Verwerfungen im Niger. Das Ergebnis ist zeitgenössische Tuareg-Protestmusik in ihrer ursprünglichsten Form – und nebenbei eines der spannendsten Akustik-Projekte des noch jungen Jahres 2025.
Im Lyricvideo des Songs kann man übrigens die Englische Übersetzung des Textes mitlesen.