Future Prawn sind zurück – und wie! Mit ihrem neuen Album „Liebeskummer und Reis“ geht Martin Mann einen mutigen Schritt: Zum ersten Mal singt er komplett auf Deutsch. Und was soll man sagen? Es passt wie angegossen!

Schon der Vorgänger „A Day At Promenade“ bewies sein Gespür für verspielte Sounds und unkonventionelle Arrangements. Jetzt legt er noch eine Schippe drauf: eine wilde Mischung aus Pop, Punk, Jazz und einem Hauch Neue Deutsche Welle.

Schon der erste Song „Alexandra“ macht unmissverständlich klar: Hier gibt’s keinen musikalischen Einheitsbrei! Stattdessen servieren Future Prawn ein Festmahl für die Ohren – treibende Beats, ein quirliges Saxophon-Solo, das klingt, als wäre Marc Bolan plötzlich in die NDW-Szene der 80er teleportiert worden.

Diese glamouröse, leicht verrückte Energie zieht sich durch das ganze Album, ohne dabei ins Kitschige abzurutschen. Future Prawn bleiben eigenständig, frisch und voller Experimentierfreude.

Der Titeltrack „Liebeskummer und Reis“ mixt ironisches Storytelling mit bittersüßen Melodien – mal melancholisch, mal verspielt, immer überraschend.

„Wechselbad“ haut mit rohem Garagenrock ordentlich auf den Putz, während „Wir Kleben“ in düsteren, fast psychedelischen Klangwelten versinkt.

Und genau das macht den Reiz der Platte aus: Stillstand? Fehlanzeige! Jeder Song geht in eine andere Richtung, und genau das hält das Album spannend.

Zum Schluss wird’s nochmal spannend: „Mikrokosmos“ öffnet mit entspannten Gitarrenläufen die Tür zum Slacker-Rock, „Rot Grün Blau“ bleibt in ähnlichen Gefilden, bevor „Erbarmungsloser Sonnenschein“ mit brachialen Gitarrenriffs und wütendem Gesang ein fulminantes Finale hinlegt.

Passend zum Albumtitel könnte man sagen: Die Platte funktioniert wie ein guter Reiskocher. Erst köchelt alles vor sich hin, dann zischt und brodelt es plötzlich – und heraus kommt ein vielschichtiges Geschmackserlebnis.

Mal sanft und unaufdringlich, dann wieder explosiv und mitreißend. Future Prawn lieben es, Erwartungen zu unterlaufen – und das macht richtig Spaß. Bleibt nur eine Frage: Wann gibt’s Nachschlag?

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