BEX hat gestern ihre neue EP „HrtCore“ via RAIN Records veröffentlicht.
Im pulsierenden Licht der elektronischen Musiklandschaft erscheint BEX als seltene Stimme authentischer Transformation. Ihre neueste EP „HrtCore“ enthält nicht die typischen Trennungssongs, vielmehr eine Schritt-für-Schritt-Routine zu emotionaler Freiheit – vier Tracks, die die Metamorphose von Verletzung zu Triumph mit kompromissloser Klarheit nachzeichnen.
Die in Ghana geborene und in Wien beheimatete Künstlerin erschafft einen akustischen Raum, in dem persönliche Verwundung durch kollektive Bewegung transzendiert wird. Zwischen den Frequenzen ihrer Songs entfaltet sich ein Narrativ der Emanzipation, bei dem sich Tanzbarkeit und emotionale Tiefe miteinander verbinden.
„HrtCore“ beginnt mit „Breakup Song“, einer klanglichen Konfrontation mit dem anfänglichen Trauma, bevor „Dog Pound“ erste Anzeichen wiederkehrender Autonomie signalisiert. In „BB“ kulminiert die lyrische Direktheit in der unverblümten Deklaration „ABCDE, F*ck my ex“ – ein Ausruf, der emotionale Fesseln sprengt. Der abschließende Track „Heat Season“ markiert die vollendete Transformation: Das verwundete Subjekt hat sich in ein unantastbares Wesen verwandelt.
Was BEX von zeitgenössischen Künstler*innen unterscheidet, ist ihre Weigerung, emotionale Verletzlichkeit zu ästhetisieren. Stattdessen nutzt sie die transformative Kraft elektronischer Beats mit melancholischen und perkussiven Texturen als therapeutisches Vehikel.
Die Karriere der Salzburger Pongau aufgewachsenen Rapperin zeugt – von frühen Features auf W1ZEs „Down-Low“-EP über den Clubhit „Bounce“ bis zum Gewinn des renommierten XA Awards und ihrer Debüt-EP „Bundles“ (2023) – von einer beeindruckenden künstlerischen Integrität.
Ihre Musik folgt keinen Trends, sondern einer inneren Logik, die persönliche Erfahrung in universelle Klangsprache übersetzt. In einer Musiklandschaft, die zunehmend von algorithmischen Formeln dominiert wird, beharrt BEX auf der Unberechenbarkeit authentischer emotionaler Evolution.
Mit „HrtCore“ liefert BEX den Soundtrack für eine Generation, die emotionale Verarbeitung nicht in isolierter Introspektive, sondern im kollektiven Resonanzraum des Clubs sucht. Ihre musikalische Vision verkörpert ein zeitgemäßes Verständnis von Heilung:
Nicht als stille Betrachtung, sondern als körperliche Entladung unter stroboskopischem Licht. Roh, ehrlich und mit jeder Menge Bass.