The Lemonheads haben gestern ihre neue Single „In The Margin“ veröffentlicht. Der Song stammt von ihrem ersten neuen Album seit fast zwei Jahrzehnten „Love Chant“, das am 24. Oktober 2025 via Fire Records erscheint.
Das Warten hat ein Ende: Nach fast 20 Jahren meldet sich Evan Dando mit einem neuen Studioalbum zurück, und die Leadsingle zeigt bereits, dass der Frontmann der Lemonheads nichts von seinem melodischen Gespür verloren hat. Wer dachte, die Band sei nur noch nostalgische Erinnerung, wird eines Besseren belehrt.
Dando hat die letzten Jahre hauptsächlich in Brasilien verbracht, wo auch ein Großteil des Albums aufgenommen wurde. Diese geografische Veränderung scheint ihm gutgetan zu haben – das neue Material klingt sowohl frisch als auch vertraut.
Für „Love Chant“ hat Dando alte Weggefährt*innen wie J Mascis von Dinosaur Jr. und Juliana Hatfield reaktiviert, ist aber auch neue Kollaborationen eingegangen. Adam Green von The Moldy Peaches und Nick Saloman von The Bevis Frond sind ebenfalls als Co-Autoren beteiligt. Das Spektrum an Sounds reicht dabei von Country-Ausflügen über Psych-Folk bis hin zu meditativen, modalen Stücken – eine Vielfalt, die typisch für Dandos unkonventionellen Ansatz ist.
Dass die Lemonheads nach wie vor relevanter sind denn je, beweist ein Blick auf ihre Fan-Gemeinde: Künstler*innen wie MJ Lenderman (Wednesday), Courtney Barnett und Waxahatchee covern regelmäßig Dando-Songs und preisen dessen „emotionale Klarheit“ und „ironische Intimität“. Diese anhaltende Wirkung über Generationsgrenzen hinweg macht das neue Album zu weit mehr als nur einem Comeback-Versuch.
Das Album erscheint zeitgleich mit Dandos Memoiren „Rumours Of My Demise“ – ein Titel, der typisch für seinen selbstironischen Humor ist.
Die neue Single „In The Margin“ ist klassisches Dando-Handwerk: „halb kaputt, halb schön“, wie er selbst sagt, mit einer Melodie, die zunächst entwaffnend daherkommt, bevor sie richtig explodiert. Der Songwriter erklärt schmunzelnd, er habe „einen riffigen Song“ gewollt und kurzerhand Riffs darübergeschrieben.
Das Ergebnis klingt wie ein „echter Rache-Song für ein Mädchen aus der achten Klasse“ – eine typisch charmante Dando-Erklärung, die zeigt, wie gut er jugendliche Gefühlswelten in eingängige Melodien verpacken kann.
Das dazugehörige Lyric-Video unterstreicht den nostalgischen Charakter, ohne jedoch in Retro-Kitsch zu verfallen, und wirkt wie ein ehrlicher Blick zurück von jemandem, der inzwischen genug Lebenserfahrung gesammelt hat, um über seine eigenen Jugendträume lächeln zu können.
