Memory Of Jane hat gestern seine neue Single „Wake The Moon“ inklusive Musikvideo veröffentlicht. Der Song stammt von seinem Debütalbum „Unsinking The Cypress“, das am 8. August via Blue Flowers erscheint.
Zwei Jahre Arbeit stecken in diesem Debüt, und man merkt es – im besten Sinne. Der britisch-französische Multiinstrumentalist Maïlé Doremus-Cook, der unter dem Künstlernamen Memory Of Jane Musik macht, hat sich Zeit gelassen für sein Debütalbum.
Dabei begann alles ohne großen Masterplan, wie er selbst erzählt: Die Zusammenarbeit mit Produzent Oli Bayston entwickelte sich organisch, „wir wollten experimentieren und schauen, wohin uns die Musik führt.“ Diese experimentelle Herangehensweise spiegelt sich auch in der neuen Single wider – ein Song mit hellen, leichten Instrumentals, der nach einer traumartigen Sequenz mit einem mitreißenden Tonartenwechsel überrascht.
Musikalisch bewegt sich Memory Of Jane zwischen verschiedenen Welten. Seine Jazz-Wurzeln und seine Filmemacher-Vergangenheit verschmelzen mit Einflüssen von Aphex Twin, Radiohead und The xx zu atmosphärischen Klanglandschaften, die mal melancholisch, mal verspielt daherkommen.
Der Albumtitel trägt eine fast poetische Schwere in sich. Zypressen stehen in der griechischen Mythologie für die Unterwelt, aber auch für Langlebigkeit und Widerstandskraft. Memory Of Jane fand sich während der Entstehungszeit in einer schwierigen Lebensphase wieder – Beziehungsprobleme, Verluste und Traumata prägten seinen Alltag. Das Wort „unsinking“ – grammatikalisch nicht ganz korrekt, aber emotional umso treffender – wurde zu seiner Metapher für das Auftauchen aus der Dunkelheit.
Viele Songs des neuen Albums erkunden die Spannung zwischen Wachen und Träumen, wobei die Zypresse zum Symbol für eine namenlose Entität wird, gefangen zwischen Unterwasser-Unterwelt-Traumzustand und Oberfläche-Paradies-Wachzustand.
„Unsinking The Cypress“ positioniert Memory Of Jane als unberechenbaren Künstler, der seine Hörer*innen bei Laune halten will. Er selbst sieht das Album als Sprungbrett zu noch experimentelleren Arbeiten – ein vielversprechender Ausblick auf eine musikalische Reise, die gerade erst begonnen hat.
Memory Of Janes Umgang mit dem Traum-Motiv zeigt sich auch in seinem Musikvideo zu „Wake The Moon“. Regisseur Alexander Brown führt den Sänger durch ein Höhlensystem mit detailreich dekorierten Wänden. Nach dem Ausgang aus der Höhle landet er auf einem mondbeleuchteten Strand und läuft zwischen weißen Felsen am Meer entlang – alles in bläuliches Licht getaucht. Aus dem Sand gräbt er ein Gesicht – ein Abbild seines eigenen. Am Ende des Videos schlägt der Sänger seine Augen auf: alles nur ein Traum.