Gruff Rhys hat gestern seine neue Single „Taro #1 + #2“ veröffentlicht. Der Song stammt von seinem kommenden Album „Dim Probs“, das am 12. September via Rock Action Records erscheint.

Wer hätte gedacht, dass das Ende der Welt so verdammt lebendig klingen kann? Gruff Rhys liefert mit seinem neuesten Werk einen paradoxen Soundtrack zum Weltuntergang, der einen eher zum Tanzen als zum Trauern animiert.

Der walisische Songwriter, der seit 1988 unermüdlich Platten produziert und mit 26 Studioalben im Gepäck längst zu der Musikindustrie-Folklore gehört, beweist einmal mehr sein Händchen für melodiöse Widersprüche.

„Taro #1 + #2“ – was übersetzt schlicht „Hit #1 + #2“ bedeutet – ist ein Meisterwerk der Ambivalenz. Mit einem Rhythmus, der keine Gnade kennt, und einer Melodie, die stürmt wie ein walisischer Herbstwind, verwandelt Gruff Rhys das Thema Vergänglichkeit in etwas überraschend Vitales.

Der Künstler selbst beschreibt den Track als nahezu lichtlos, abgesehen von „Kliph Scurlocks unglaublichem Groove und Gavin Fitzjohns phasenverschobenen Hörnern“ – ein Widerspruch in sich, der typisch für seinen Ansatz ist, Dunkelheit mit Rhythmus zu durchbrechen.

Der Song fungiert als Vorbote für das Album „Dim Probs“, womit Gruff Rhys nach seinem 2024er Erfolg „Sadness Sets Me Free“ – das im MusikBlog-Review für seine „Sounds für große Bühnen, große Momente, große Gefühle“ gelobt wurde – wieder ins Walisische wechselt.

Diese Rückkehr zu seiner Muttersprache scheint programmatisch: Während der ehemalige Super-Furry-Animals-Frontmann international Karriere machte und mit Künstler*innen von Gorillaz bis Danger Mouse kollaborierte, bleibt er seinen Wurzeln treu.

Thematisch geht es um den Kreislauf des Lebens und darum, den Tod als dessen Ende zu akzeptieren, wie der Musiker erklärt. Das klingt philosophisch schwer verdaulich, kommt aber erstaunlich eingängig daher.

Gruff Rhys schafft es, existenzielle Schwere in melodiöse Leichtigkeit zu verwandeln – ein Kunststück, das er seit Jahrzehnten perfektioniert hat und das seine Fans von Cardiff bis Berlin gleichermaßen verzückt.

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