Billy Bragg hat gestern seinen neuen Song „Hundred Year Hunger“ veröffentlicht. Der Track wird aus Solidarität mit der Global Sumud Flotilla veröffentlicht, einer internationalen Hilfsinitiative, die diese Woche in See sticht, um die israelische Seeblockade zu durchbrechen und humanitäre Hilfe nach Gaza zu bringen.
Der neue Track zeigt Billy Bragg wieder als den politischen Troubadour, der er seit Jahrzehnten ist – nur dass er diesmal seine Solidarität mit Palästina in Töne fasst. Den Titel „Hundred Year Hunger“ entlehnte er dem gleichnamigen Buch von E. Mark Windle.
Billy Bragg bleibt sich treu: direkt, engagiert und musikalisch reduziert auf das Wesentliche. Unterstützt wird er von JJ Stoney an den Keyboards und beim Backgroundgesang.
Auf Instagram erklärte der Musiker den Hintergrund seines neuen Werks: „‚Hundred Year Hunger‘ betrachtet die aktuelle Hungersnot, die Israel in Gaza geschaffen hat, durch die Brille eines Jahrhunderts erzwungener Nahrungsmittel-Unsicherheit und Unterernährung, die dem palästinensischen Volk auferlegt wurde.“
Besonders interessant ist Billy Braggs Erklärung des Begriffs „Sumud“: Das arabische Wort bedeute Standhaftigkeit oder Ausdauer und beschreibe den gewaltlosen, alltäglichen Widerstand der Palästinenser*innen gegen die israelische Besatzung. „Sumud betont das Engagement des palästinensischen Volkes, trotz Härte und Unterdrückung auf ihrem Land zu bleiben.“
Seit seinem letzten Studioalbum „The Million Things That Never Happened“ von 2021 war es eher ruhig um den 67-Jährigen geworden. Über das Album schrieb damals MusikBlog im Review: „Billy Bragg transportiert mit ‚The Million Things That Never Happened‘ seinen unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Gemeinschaft auf einem überwiegend leisen Weg“. 2023 arbeitete er mit R.E.M.-Frontmann Michael Stipe zusammen.
Mit „Hundred Year Hunger“ meldet sich Billy Bragg nun zurück – gewohnt kämpferisch, aber auch nachdenklich. Wer politische Musik mit Herzblut mag, wird hier fündig.
