Bartees Strange hat gestern seine neue EP „Shy Bairns Get Nowt“ über 4AD veröffentlicht. Sie folgt auf das Album „Horror„, das erst im Februar diesen Jahres erschienen ist.
Bei Bartees Strange scheint alles schnell gehen zu müssen: Die Veröffentlichung wurde erst vergangene Woche in bizarren Instagram-Posts angekündigt, in denen ein Magnet-Angler Schallplatten aus einem Hafenbecken fischt.
Die EP selbst folgt nur acht Monate auf sein drittes Album „Horror“, über das es im MusikBlog-Review hieß: „Bartees Strange lässt sich mit seiner Musik nicht in eine Schublade packen. […] Irgendwie scheint alles möglich. Und genau das macht ‚Horror‘ so spannend und interessant.“
Der Albumtitel „Horror“ war inspiriert von Bartees Stranges Kindheit, als er die Idee hatte, dass Horrorfilme ihm dabei helfen könnten, ihn stärker und gefestigter zu machen, wie er uns im MusikBlog-Interview erzählte.
Alle sechs Songs auf „Shy Bairns Get Nowt“ sind zum Großteil parallel zum letzten Album entstanden. Teilweise stehen sie im starken Widerspruch zur dort vorherrschenden Thematik der Angstbewältigung.
Strange bleibt jedoch, trotz introspektivem Grundmodus, auch im kurzen Format stilistisch sprunghaft. Außerdem gibt es noch eine andere Gemeinsamkeit: Album-Produzent Jack Antonoff (Taylor Swift, Lana Del Rey) hat den Titel „Baltimore“ für die EP als „Baltimore (Jack’s Version)“ neu aufpoliert.
Bleibt noch die Frage des Titels zu klären. „Ich habe den Ausdruck irgendwo auf Tour in Europa aufgeschnappt – es ist, glaube ich, ein Sprichwort aus Nordengland und bedeutet so viel wie: ‚Wer nichts sagt, bekommt nichts'“, so der Künstler.
Da „Horror“ nicht ganz so angekommen zu sein scheint, wie zuerst erhofft, spiegelt „Shy Bairns Get Nowt“ in Folge eine Mentalität des sturen Weitermachens wider: „Manchmal muss man laut werden, um das zu bekommen, was man will. In der Musik geht es oft um Dankbarkeit, aber was ist falsch daran, auch Ansprüche zu haben – Wünsche, Erwartungen?“
