Der Cowboyhut ist sein Markenzeichen und auch im Münchner Zenith sah man ihn am gestrigen Freitagabend zahlreich auf den Köpfen der Fans, die gekommen waren, um Monolink zu feiern. Der Hamburger Steffen Linck, wie Monolink bürgerlich heißt, hatte parallel zu seinen Arbeiten am neuen Album ein halbes Jahr an dieser Show gearbeitet – „voll der Kraftakt“, wie er später erzählte. Was das Publikum erwarten sollte, hat jedoch alle Mühen gerechtfertigt.
Das Konzert begann intim: Monolink am Piano, allein im Scheinwerferlicht. Dann verschwand er hinter einem großen Vorhang, wurde zur Silhouette, zur Projektion seiner selbst – bevor der textile Trennvorhang fiel und ein bombastisches Bühnenbild offenbarte:
Von der Decke hingen massive Felsbrocken, auf die Linienmuster und später Monolink selbst projiziert wurden: am Keyboard sitzend oder Gitarre spielend, ein Schattenspiel zwischen Natur und Technologie. Das Thema des Abends – Irdisches, Gestein, Naturverbundenheit – nahm physische Formen an.
„Habt ihr Lust zu ‚dancen‘?“, fragte Monolink das Publikum freundlich und München nickte kollektiv. Das aktuelle Album „The Beauty Of It All„, im September erschienen, dominierte die Setlist, aber auch Hits wie „Siren“ oder „Otherside“, den Monolink etwas überoptimistisch als Mitsing-Song ankündigte, fehlten nicht.
In der zweiten Hälfte wurde es herzlich, fast philosophisch. „Wollen wir noch einen machen?“, fragte Monolink wiederholt und scherzhaft: „Habt ihr noch Lust?“ Seine Stimme, die sich wie ein samtener Faden durch die elektronischen Klanglandschaften zog, verstärkte die intime Stimmung noch.
„Wie schön, dass wir zusammen hier sein können und zusammen Musik hören können“, sagte Linck vor „Once I Understood“, dem letzten Track des neuen Albums, und bat die Zuschauer*innen, ihre Begleitung (oder auch jemand anderen) zu umarmen, dem die meisten nachkamen.
Dann gestand er: „Ich würde auch gern umarmt werden.“ Bevor ein peinlicher Moment entstehen konnte, kam sein Tour-Manager, den er seit acht Jahren kennt, auf die Bühne gelaufen und erfüllte seinen Wunsch. Das Zenith seufzte kollektiv gerührt und freute sich mit ihm.
„Light Up My Dark“, die Single vom letzten Jahr, wurde gegen Schluss im speziellen Extended Mix zum Höhepunkt des Abends. Die ganze Halle war nun tanzend in Trance versunken und saugte die herzerwärmende Energie in sich auf.
Den Abschluss bildete „Mesmerized“ vom neuen Album, den Monolink ausführlich anmoderierte: Ein Song, der ihm besonders am Herzen liege, bei dem er im Studio einen besonderen Flow gespürt habe.
Es war der perfekte Schlusspunkt eines Abends, der weniger Konzert als geschlossenes Ritual war und nicht nur elektronische Tanzbeats bot, sondern auch eine herzliche, naturnahe Wohlfühl-Atmosphäre.







