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Laura-Mary Carter – Town Called Nothing

Unabhängig davon, dass zu Beginn des kommenden Jahres erfreulicherweise eine neue Blood-Red-Shoes-Ausgabe in Sicht ist, bringt Laura-Mary Carter mit „Town Called Nothing“ ihr erstes eigenes Album an den Start.

Mit nur sechs Tracks ist es ein kurzes geworden und wenn es auch nicht durch üppige Laufzeit auffällt, legt die Frontfrau des BRS-Duos alles andere als einen Lückenfüller bis zur Veröffentlichung von „Ghosts On Tape“, der nächsten Band-Platte, vor.

Laura-Mary schrieb ein melodisches Kontrastprogramm zum energetischen Indie-Rock, der mit Partner Steven Ansell über Jahre Maßstäbe setzte, dessen Singer/Songwriter-Basis durch den Fund einer verbeulten Akustikgitarre vorgegeben und mit den Tugenden ihrer sonstigen musikalischen Affinitäten gekreuzt wurde.

Tatkräftig unterstützte dabei Ed Harcourt – nicht nur mit „Furnaces“ in bester Erinnerung – der das Werk sowohl produzierte, als auch selbst an Bass und Klavier Hand anlegte, außerdem war der Eagles-Of-Death-Metal-Drummer Jorma Vik mit im Studio.

„Blues Not My Colour“ schaukelt zu Beginn entspannt durch die Landschaft, erzählt im Folk-Modus von divergierenden Vorstellungen von einer Partnerschaft und könnte musikalisch und thematisch als uneheliches Kind von Lily Allens „Not Fair“ durchgehen.

Es bleibt nicht beim Country-lastigen. “Signs” brummt  als verkappter Slow-Core dramatisch über die Bildfläche, die von den MusicRadar-Nutzer*innen zur weltweit besten Alternative-Gitarristin ausgezeichnete Laura-Mary Carter lässt im Verlauf der Platte ihr Instrument wiederholt lauter sprechen.

Eine Geisterstadt in Arizona war die Inspirationsquelle des Titeltracks, um die Stimmung des Orts Nothing einzufangen, reiste Carter mehrfach dorthin. Die Eindrücke ihres Roadtrips, die sie in einem komplett abgedunkelten Raum einsang, klingen nach einer Hommage an den lost places innewohnenden Charme.

In dem atmosphärischen Dream-Pop-Flirt von „Better On My Own“ platzt eine Shoegaze-Passage, verpassen die Streicher „The City You Live“ eine melancholische Aura, setzt „Ceremony“ einen hallenden Schlusspunkt im epischen Americana-Stil.

Außerhalb vom Blood-Red-Shoes-Kontext geling Laura-Mary Carter mit „Town Called Nothing“ ein großartiges Solo-Debüt.

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