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The Raveonettes – Raven In The Grave

Die erste EP “Whip It On” von The Raveonettes im Jahre 2002 war schon eine kleine Sensation. Ein 8-teiliges, Verzerrte-Gitarren-Gewitter, mit dem sie den Sound von The Jesus And Mary Chain, die Helden unserer Jugend, in die Neuzeit gerettet haben. Allein dafür gebührt ihnen volle Anerkennung, außerdem dafür, dass sie das musikalische Nicht-Land Dänemark so würdevoll vertreten (hiermit ein Aufruf an alle dänischen Leser: Nennt uns doch bitte weitere dänische Bands, es muss doch noch ein oder zwei andere geben!).

The Raveonettes haben sich seit der ersten EP nicht wirklich weiter entwickelt, das ist aber auch nicht unbedingt notwendig. Insbesondere das Gitarrenspiel bietet eine hohe Konsistenz über alle Alben. Manche Bands haben einfach ihren Sound gefunden und ihre Neuerscheinungen haben auch ohne den Innovationsbonus ihre Daseinsberechtigung (so wie zum Beispiel auch bei Nick Cave und anderen Stagnationsartisten).

Die besseren Platten der Raveonettes, wie zum Beispiel auch “Lust Lust Lust” sind jedoch die, welche neben der lockeren Surfer-Leichtigkeit, auch Songs beinhalten, die einen mit einer gewissen, nostalgischen Wehmut in ihren Bann ziehen. “Raven In The Grave” ist wieder so ein Album. Es ist, wenn man die “Whip It On” mitzählt, nun ihr sechster Longplayer und gleich der erste Track “Recharge & Revolt” entfaltet eine leicht melancholische Sehnsucht, die ein bisschen an die frühen Titel der Cranes erinnert (Tipp: Mal aus dem Zimmer gehen und den Titel, bei geöffneter Tür, von draußen hören, dann hört man hauptsächlich den hohen Synthesizer-Ton, der wohl unterschwellig am meisten für die Wirkung dieses Songs verantwortlich ist).

“Raven In The Grave” enthält also wieder bekannte Klänge mit Anleihen an die Vergangenheit, die man jedoch sehr gern hört. Die jeweils bei iTunes und Amazon erhältlichen Bonus Tracks “As You Lay Asleep” und “No Joy” sind übrigens sehr hörenswert. Die Hookline von “No Joy” erinnert etwas an die großartigen UNKLE. Auch “As You Lay Asleep” fügt sich nahtlos in das Album ein, mit einem beschwingten Up-Beat in der ersten Hälfte des Songs und einer dramatisierten Gitarrenlärm-Einlage in der zweiten Hälfte.

Alles in allem also wieder ein schönes Album der Raveonettes, das die passende Frühlingsmusik liefert und einen in Erinnerungen schwelgen lässt.

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2 Antworten

  1. Zum Aufruf für dänische Bands: Ich empfehle euch wärmstens Volbeat als dänische Band. Die spielen einen Mix aus Rock n`Roll, Rock und Metal und haben so ziemlich nichts zu tun mit Surfabilly, aber die sind die bisher beste dänische Band, die ich zu hören bekam 🙂
    (Bin zwar kein Däne, aber dennoch Fan von ihrer Musik 😀 )

    Zum Album: The Raveonettes spielen eigentlich einen Musik-Stil, der mir nur wenig zusagt, aber in Anbetracht der Hörprobe scheinen sie genau das Richtige zu sein, wenn man mal was Leichtes zum Frühlingsbeginn braucht.

  2. Es gibt reichlich Bands, die ihr Schaffen nach Veröffentlichung des Erstlings besser beendet hätten. Zum Beispiel Franz Ferdinand. Oder eben die Raveonettes. Die hatten mit “Whip it on” als Jesus and Mary Chain-Klon ihre “15 minutes of fame”. 25 sogar.
    Wer nachhaltige dänische Popmusik sucht, wird weder bei den Raveonettes noch bei Volbeat fündig-eher bei Gitte Haenning!

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