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Within Temptation – The Unforgiving

Aufwendige Werbe-Aktionen sind manchmal etwas richtig Feines. Beispielsweise Kurzfilme, die den geneigten Käufer in die Geschichte des Albums einführen sollen oder Comics, auf denen die entsprechenden Langrillen basieren. Nach vier Jahren ohne neues Material (abgesehen von einer Live CD) haben sich die in den Niederlanden ansässigen Symphonic Metaller Within Temptation gedacht, dass für ihre neue Scheibe “The Unforgiving” ein solcher Medien-Trubel doch genau das Richtige sei. Ein schlechtes Omen für die Musik? Soll die Promotion über mangelnde Qualität hinwegtäuschen? So viel sei gesagt: Auf keinen Fall!

Während sie auf den Vorgänger-Alben noch auf eine symphonische Untermalung gesetzt haben, fahren Within Temptation nun den Kitsch-Bombast zurück und orientieren sich eher an der Rock-Musik der 80er, inklusive Electro-Elementen. Dies geht jedoch nicht zu Lasten der Vielseitigkeit der Mucke, neben flotten Up-Tempo-Songs wie “In The Middle Of The Night” oder groovigen Rock-Stücken á la “Faster” finden sich auch ruhige Balladen wie etwa “Fire and Ice“ oder Ohrwürmer der Marke “Iron“ und “Sinéad“ ein.

Trotz der großen Abwechslung harmonieren alle Lieder miteinander und es entsteht ein großartiges Gesamtbild. Das starke Riffing verleiht den Songs die richtige Härte, der etwas glattpolierte Pop-Sound verschafft ihnen die nötige Eingängigkeit und über allem thront der Gesang von Frontfrau Sharon den Adel, die ihre grandiose Stimme endlich auch in tieferen Regionen einsetzt, anstatt durchgehend im gewöhnungsbedürftig hohen Opern-Sopran zu singen. Insgesamt ist “The Unforgiving” das bisher stärkste Album der Holländer und ein Muss für jeden Symphonic Rock/Metal-Anhänger, der sich mit der guten, wenn auch etwas zu poppigen Produktion anfreunden kann.

© Nico Carvalho

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