Marina Lambrini Diamandis – besser bekannt als Marina And The Diamonds – ist nach ihrem Debütalbum „The Family Jewels“ im Jahr 2010 wieder zurück. Das neue Album heißt „Electra Heart“ und ist zu ihrem Debüt ein großer Unterschied. Wo man auf ihrer ersten Platte noch ruhige Töne und eine einzigartige Stimme findet, hört man heute pochenden Elektro-Pop, der Marinas einzigartige Stimme zu großen Teilen überdeckt.
„Electra Heart“ ist aber nicht nur der Name der zweiten Platte sondern auch ihr neues zweites Ich: „Electra Heart ist das Gegenteil von allem, für das ich stehe. Ich habe sie kreiert und ein ganzes Konzept um sie herum aufgebaut, um daran die korrupte Seite der amerikanischen Ideologie, die gleichzeitig die Korruption von dir selbst ist, zu zeigen,“ erklärte Marina in einem Interview.
In den 12 Songs geht es größtenteils um die weibliche Identität der Figur „Electra Heart“ und um das theatralische Leben, das Marina oder auch ihre eigens kreierte Figur erlebt.
Dancesounds und Elektrotunes, wie bei dem ersten Titel „Bubblegum Bitch“, wählte Diamandis gezielt. Zwei Songs benannte die Sängerin auch nach Filmklassikern: „Valley Of The Dolls“ und „Living Dead“.
Das Lied „Primadonna“ wurde schon vorab als Single veröffentlicht und zählt zu den wenigen Highlights auf dem Album. Weitere Anspieltipps sind „Living Dead“ oder „Fear and Loathing“.
Die gesamte Tracklist ist sehr melodisch verspielt und man fragt sich: Wo ist die alte Marina, die noch 2010 auf dem Reeperbahn Festival spielte? Das soll auf keinen Fall heißen, dass „Electra Heart“ nicht gelungen ist. Es heißt eher: „Electra Heart“ ist gewöhnungsbedürftig.
Kein Wunder, denn Marina erinnert nun an Musiker wie Katy Perry und nicht mehr wie im vorigen Album an die einzigartige Kate Bush. Ein Grund könnte sein, dass die Produzenten von „Electra Heart“ schon mit den Größen Katy Perry, Adele, Madonna und vielen mehr zusammen arbeiteten.