Das in die Berlin Music Week eingebettete Berlin Festival bietet in jedem Jahr ein außergewöhnlich gutes Line Up. Noch schöner ist allerdings immer das  liebevoll gestaltete Ambiente des ehemaligen Flughafens Tempelhof. So wurde man am 7. und 8. September diesen Jahres von uniformierten Stewardessen in die Empfangshalle  des Airports begleitet, wo sachgemäß am Check-In der Tausch der Eintrittskarten gegen das Festivalbändchen erfolgte.

Vom Autoscooter über die Flaniermeile bis zum Bolzplatz fehlte nichts auf dem Festival Gelände. 4 Bühnen, die Mainstage phantasievoll im Flugzeug-Design, boten viel Platz für abwechslungsreiche Konzerte quer durch alle Musikrichtungen.

Schon am frühen Nachmittag des Festival Freitags bewiesen die Isländer Of Monsters And Men, dass sie mehr als den Sommerhit „Little Talks“ zu bieten haben. Anschließend blieb allerdings fraglich, warum die hinreißend rotzige Kate Nash (sagt öfter Fuck als die beiden Gallagher Brüder zusammen) mit Ihrer Girlie Riot Band im Hangar auf einer Nebenbühne mit praktisch gar keinem Sound kämpfen musste während zur gleichen Zeit auf der Main Stage Little Dragon ihr Unwesen treiben durften.

Auf der kleinen Berlin Music Week Stage wurde Newcomern eine Chance geboten. Bei unfreiwillig komischen Auftritten (Christine And The Queens) fühlte man sich dort aber eher an eine Dieter Bohlen Show erinnert. Dass auch talentierte Nachwuchs Musiker in den Startlöchern stehen, bewiesen an dieser Stelle beispielsweise Highasakite aus Norwegen.

Der ewig gleichen Tocotronic Show am frühen Abend folgte der eigentliche Festival Höhepunkt: Sigur Rós. Schade nur, dass dieses fulminante Konzert nach dem Berliner Büroschluss stattfand und es damit für die weiter hinten Stehenden durch unerträgliches Dauerquatschen (dabei stand selbst im Festival Mag: Ruhe, bitte!) und zunehmende Hipster-Dichte getrübt wurde. Die vielköpfige Isländer Band spielte letztlich aber doch alles in Grund und Boden was sich akustisch in den Weg stellte. The Killers beendeten mit ihrem Schleim Pop pünktlich den Abend auf dem Gelände und wer wollte, konnte via Shuttle Bus in den Club X-Berg wechseln.

Cro, Bonaparte, Franz Ferdinand und die inzwischen zu Stimmungskanonen mutierten Karl-Marx-Städter Kraftklub sorgten am Samstag für musikalische Höhepunkte bevor abschließend Paul Kalkbrenner mit einem Heimspiel das elektronische Wort zum Sonntag von seiner Kanzel predigte.

Das Berlin Festival war damit wieder nicht nur wegen der Musik ein Highlight der diesjährlichen Festival Saison.

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