Überzeugen konnte mich Jupiter Jones auf ganzer Linie spätestens mit „Still“, welches bereits vor zwei Jahren erschien und sich auf dem self-titled Tonträger „Jupiter Jones“ befand. Nachdem sich das Album auf Platz 14 der deutschen Charts platzieren konnte, folgten zwar noch einige Auskopplungen – aber der Hype flachte etwas ab. Nun ist die Band aus der Eifel, deren Namensgebung auf „Die drei ???“ beruht, mit einem neuem Album im Gepäck zurück im Fokus der Gesellschaft. Getauft wurde das Schaffenswerk „Das Gegenteil von Allem“ und will allen voran eines – nicht in eine Schublade gesteckt werden, sondern ausbrechen und Neues wagen.
Das Quartett rund um Sänger Nicholas Müller hat sich dafür auch interessante Kollaborationspartner mit ins Boot geholt. Zu Anfang sei das punk-rockige „Denn sie wissen, was sie tun“ erwähnt, das dank der markanten und markigen Stimme Ferris MC einen ganz eigenen Charakter bekommt. Bereits die Single „Rennen + Stolpern“ machte Lust auf das neue Album der Indierock-Band und stellt auch nochmal mit voller Souveränität dar, wie ausgefeilt, durchdacht und gehaltvoll die Texte sind, ohne dabei kantig oder unmelodisch zu sein. Ebenfalls kann „Anderthalb Sommer“ punkten, welches auch durch die rauchige und dreckige Atmosphäre lebt – der langatmige Vergleich zu Kettcar wird hiermit endlich ausgehoben.
Rein lyrisch betrachtet ist „Die Landung“ besonders stark und gelungen und meistert fabelhaft dabei nicht kitschig oder vielmehr zu bildungssprachlich zu sein. Somit sind trotz der unerwarteten Wendung der Band durchaus einige Titel vorhanden, die allemal radiotauglich sind, aber es nicht unbedingt sein müssen, bzw. dafür hingehend produziert wurden.
Als besonderes Highlight empfinde ich zudem noch die sechs Akustik-Versionen, die doch nochmal einen ganz eigenen Charme haben. Rundum eine neue Sichtweise der Band, die dennoch einem furchtbar vertraut vorkommt. Mal sehen wie die CD bei den Leuten ankommt, bei mir hat sie bereits einen Platz im Herz gefunden.