Die Musik von Anna F. ist wie Chili-Schokolade, wie ein Regenbogen oder wie Himbeereis im Winter: Überraschend, voller Gegensätze, anders als gewöhnlich – und sie macht irgendwie süchtig. Am 28. Februar erscheint ihr neues Album „King In The Mirror“. Es ist in einem positiven Sinn poppiger als ihr Debütalbum und lebt von den Kontrasten, aus denen der Alltag und die Welt bestehen. Anna F. singt über Liebe und Hass, Angst und Mut, Gestern und Morgen. Die Geschichten, die sie erzählt, sind persönliche, aber uns allen vertraut.
Mit drauf auf dem neuen Album ist unter anderem der Song „DNA“, der perfekt zu unserem verfrühten Frühling passt und vergangenes Jahr für einen ziemlichen Wirbel gesorgt hat. Die Melodie garantiert einen Ohrwurm und verleitet dazu, fröhlich mitzusingen und zu klatschen. Dabei ist der Text überhaupt nicht so harmlos, wie er tut: „It’s okay I just wanna fuck your friend“. Na, das ist ja mal ne Aussage. Und auch hier könnte der Gegensatz kaum größer sein zwischen der sympathischen, gut gelaunten Sängerin, die unschuldig im Videoclip herumhüpft und dem, was sie da sagt. Der Titelsong „King In The Mirror“ ist übrigens in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen EMF-Gitarristen Ian Dench entstanden. Das ist der Grund, warum Anna F. auf ihrer neuen Platte auch den Song „Unbelievable“ von der britischen Band covert. Allerdings in einer viel düstereren Version als das Original.
Friedberg…
…so heißt nicht nur der allererste Track von „King In The Mirror“, sondern auch der Ort, in dem Anna F. geboren wurde. Friedberg ist ein kleines Städtchen in der österreichischen Steiermark. Dort hat Anna F. mit 11 Jahren angefangen, Gitarre zu spielen und erste eigene Kompositionen mit dem Kassettenrekorder aufgenommen. Als sie beim Schulabschlusskonzert auftritt, wird ihr klar, wie wichtig die Musik eigentlich für sie ist. Und der Erfolg, den sie damit hat, lässt nicht lange auf sich warten.
2009 tritt Anna F. in Innsbruck als Support für Lenny Kravitz auf, der so begeistert von der jungen Singer-Songwriterin ist, dass er sie gleich für seine ganze Europa-Tournee bucht. Sie gründet ihr eigenes Plattenlabel moerder music und veröffentlicht ein Jahr später ihr Debütalbum „For Real“. Musik bleibt nicht die einzige Kunst in Anna F.s Leben. Sie arbeitet eine Zeit lang als Model, spielt die Hauptrolle in dem Film „Invasion“ und ist für die Arte-Dokumentation „On Jack’s Road“ auf den Spuren von Jack Kerouac durch die USA unterwegs.
Selbstfindungsphase in Los Angeles
Diese kreative Vielseitigkeit ist auch in Anna F.s Musik hörbar. Vor „King In The Mirror“ geht die Singer-Songwriterin für eine Zeit lang nach L.A., weil es ihr selbst zu laut und bunt um sie herum geworden ist. Es bieten sich so viele Möglichkeiten und Optionen, die ihr den Blick auf das Wesentliche versperren. In L.A. lernt sie einige richtig erfolgreiche Songwriter-Kollegen kennen wie zum Beispiel Jimmy Harry oder Rick Nowles . Dabei stellt die mittlerweile 28-Jährige fest, dass sie nicht einen Hit nach dem anderen wie am Fließband produzieren will und kann.
Deshalb kommt Anna F. zurück nach Europa, und zwar nach Berlin, und beginnt an „King In The Mirror“ zu arbeiten. Das Ergebnis hat mit L.A. Fließband-Hits zum Glück auch wirklich nichts zu tun. Mal langsam, mal schnell, mit einer gelungenen Mischung aus Folk-Pop, Indie und ein bisschen Elektro bietet die Platte viel Abwechslung. Die Release-Party steigt am 1. März in Wien und anschließend tourt die Österreicherin mit James Blunt durch Deutschland, die Schweiz und Österreich.