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Es war das Schwerste, das wir je gemacht haben – Elephant im Interview

ElephantAmelia Rivas and Christian Pinchbeck schwimmen am Himmel auf Wolke 7. Das möchte man zumindest meinen, wenn man das Album „Sky Swimming“ von Elephant mit seinen kuscheligen, verträumten Klängen hört. Doch in Wirklichkeit ist das Süßholz zwischen den beiden Musikern bereits zu Ende geraspelt. Christian Pinchbeck erzählt im Interview mit MusikBlog von dem steinigen Weg, der zu ihrem Debüt-Album geführt hat.

MusikBlog: Du und Amelia, ihr wart mal ein Paar?

Christian: Ja, das waren wir, als wir anfingen Musik zu machen. Wir haben dann Schluss gemacht, ungefähr zu dem Zeitpunkt, als die „Assembly EP“ raus kam. Das ist peinlich (lacht).

MusikBlog: Aber ihr habt es geschafft, Freunde zu bleiben?

Christian: Ja, es läuft, den Umständen entsprechend, gut. Unsere Musik hat uns ein bisschen gezwungen, die Vergangenheit hinter uns zu lassen, die Zähne zusammen zu beißen und weiter zu machen. Wenn wir uns jetzt auch noch verkracht hätten, wäre das eine Katastrophe gewesen.

MusikBlog: Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, in einer solchen Situation ein Album zu produzieren. Wie war die Arbeit an „Sky Swimming“?

Christian: Es war das Schwerste, das ich jemals in meinem Leben gemacht habe. Wenn wir Songs schreiben, ist das so, als würden wir Bilder malen. Die Songs klangen alle völlig unterschiedlich und wir bekamen keine stimmige Trackliste zusammen. Es dauerte alleine acht Monate, bis wir uns entschieden hatten, was alles auf das Album kommt. Wir hatten Material aus vier Jahren – das ist auch sehr schwierig zusammenzufügen. Dazu kam unsere zerbrochene Beziehung und Ärger mit der Plattenfirma. Wir hatten Nervenzusammenbrüche, es war wirklich „Sky Swimming“. Ich kann es kaum erwarten, mit dem nächsten Album zu beginnen (lacht).

MusikBlog: Du hörst dich nicht sehr zufrieden an – bist du glücklich mit dem Ergebnis?

Christian: Oh, Gott, nein, ich liebe es. Ich würde nichts daran verändern. Es ist ganz genau so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe. Deswegen hat es ja auch so lange gedauert. Wir hätten nie etwas Halbfertiges veröffentlicht. Naja, auf den Song „Assembly“ könnte ich vielleicht verzichten. Den hab ich noch nie so gern gemocht.

MusikBlog: Und was sind für dich die besten Momente auf dem Album?

Christian: Am Liebsten mag ich die Steel Pans bei „Golden“ – die sind sehr subtil eingesetzt, da muss man genau hinhören – und das Saxophon am Ende des Songs. Der Refrain von „Sky Swimming“ ist sehr persönlich. Amelia hat ihn über das Ende unserer Beziehung geschrieben. Ich bin der mit den „blue eyes“. Es war schwer, den Song aufzunehmen und eine Zeit lang war es auch schwer, ihn anzuhören.

MusikBlog: Vielen Dank für das Interview.

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