Losers (Credit: Sammi Doll)Ein Schwert, ein Kampf, ein Reiter, Flammen – die deutschen Fans der Fernsehserie „Game of Thrones“ warten gerade mit Spannung auf die vierte Staffel. Und jene, die sich als Vorgeschmack schon einmal den offiziellen Trailer auf YouTube angesehen haben, bekamen gleich einen Vorgeschmack auf das neue Album „And So We Shall Never Part“ der Losers mitgeliefert. Wobei es schon an falsche Bescheidenheit grenzt, wenn Musiker, die den Soundtrack einer so populären Fantasyreihe gestalten, sich als Loser bezeichnen.

Ex-Cooper Temple Clause Mastermind Tomas Bellamy (Gesang, Gitarre), Paul Mullen (Gesang, Gitarre, Keyboard) und Eddy TM (Bass, Keyboard) heißen die drei Verlierer aus London und „Turn Around“ heißt der Song aus „Game of Thrones“. Ein ruhiges Klavierstück. Zunächst. Bis ein Dubstep-artiger Synthie die Lautsprecher von innen her zerreißt und in seine Einzelteile zerspringen lässt. Wie ein mächtiger Drache baut sich das Stück hinter dem Zuhörer auf. Der Kampf beginnt. Dreh dich um.

Schon beim ersten Song „Azan“ auf dem neuen Losers-Album ist klar, dass sich diese Musik für einen actionlastigen Soundtrack einer Serie eignet. „This is the part of me, that you could not change“. Das, was sich hier nicht verändern lässt, sind die laut rockenden Gitarren, die feinsinnig mit Synthesizern aufgewertet werden. Eine fette Mischung aus handgemachter Musik und Elektroklängen, die auch bei „Acrobatica“ überzeugt.

Dann Kirchenorgeln, sphärische Klänge und ein Stilwechsel bei „Oblivion“. Gerade war da noch eine Rockband, jetzt klingt alles wie eine poppige Hymne mit einer treibenden Bassdrum und einem Refrain, bei dem man am liebsten die Hände in die Luft und von rechts nach links werfen möchte. Bisher das stärkste Stück für einen Hörer wie mich, der mit aggressiven Gitarren nur wenig anfangen kann. Gut, dass die Losers auf ihrem Album noch viel mehr anzubieten haben.

Die Songs „DNA“ und „Don`t Waste Your Life Away“ klingen zeitweise als kämen sie aus der Plattenkiste eines Elektro-DJs und „Think You“ malt mit seinen hohen Saitenklängen paradiesische Szenen ins Kopfkino. Der beste Song auf dem Album ist in meinen Ohren „The Chain“, mit seiner durchgängigen Drummachine, einer einzelnen Schrammelgitarre am Anfang und einer unglaublich eingängigen, meditativen Hook: „Come back again, come back again“.

Es ist die abgedroschendste Phrase, die man über eine Band sagen kann: „Lässt sich in keine Schublade stecken“, aber bei den Losers trifft es wirklich zu. Und es ist gut. Rock und Elektronik fügen sich auf „And So We Shall Never Part“ zu einem perfekt arrangierten Gesamtwerk, das nie eintönig wird.

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