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Jeder ist ein Loser – Losers im Interview

Losers (Credit: Julie Quesnee)Sie mischen rockige Gitarren mit elektronischen Beats und sind damit alles andere als Verlierer. Die Losers aus London haben gerade ihr neues Album „And So We Shall Never Part“ veröffentlicht, mit dem sie es sogar in den Soundtrack der Erfolgsserie „Game of Thrones“ geschafft haben. Beim Konzert in der Münchner TonHalle hat MusikBlog mit Paul Mullen, dem Sänger, Gitarristen und Keyboarder der Band gesprochen.

MusikBlog: Ihr kommt gerade direkt von der Bühne in der Münchner TonHalle. Wie war die Show?

Paul: Ich bin noch ein bisschen durcheinander im Kopf, da waren ein paar tausend Leute vor der Bühne, das ist verrückt. Die Show war echt gut. Wir waren zwar für die meisten Leute eine neue Band, aber das Publikum kam im Laufe des Sets richtig gut rein.

MusikBlog: Wie konntet ihr die Leute für euch gewinnen? Was ist das Besondere an einer Losers-Show?

Paul: Wir sind gerade noch richtig aufgeregt, wenn wir live spielen. Wir haben ja als eine Studio-Band angefangen und waren das für ein paar Jahre. Für uns ist es schon etwas Besonderes, wenn wir auf der Bühne stehen und unsere Songs spielen. Wir bringen viel Energie mit und ein paar visuelle Effekte.

MusikBlog: Viele Bands erzählen jedem Publikum auf der Welt: „Ihr seid die Besten“. Jetzt mal ehrlich: Wie ist ein Auftritt in München?

Paul: Echt gut. Bei diesem Publikum heute haben wir gemerkt: Die lieben Musik. Aber ein guter Auftritt hängt nicht unmittelbar vom Publikum ab. Da sind noch viele andere Dinge, die mit reinspielen: Was man gegessen hat, wie man geschlafen hat, mit wem man geschlafen hat (lacht). Aber wenn die Leute an neuer Musik interessiert sind und einem das zeigen, dann fühlt sich das immer gut an.

MusikBlog: Euer neues Album hat mich ein bisschen verwirrt. Es fängt an wie ein Rock-Album, dann kommen Pop-Elemente dazu und dann klingt es plötzlich sehr elektronisch. Wie passt das alles zusammen?

Paul: Tomm und Eddy haben mit einem Remix-Projekt angefangen, ein Rock-Dance-Crossover-Projekt. Ich will nicht sagen, dass der Dance-Anteil den Grundstock für die Band bildet. Es ist eher ein Erbgut, das wir immer noch mittragen. Eddy kommt eher aus der Dance-Richtung, Tomm mag elektronische Musik, aber auch viel Gitarrenmusik und ich komme eher aus der Richtung Rock. Wir waren auch dem Pop schon immer zugeneigt, was man an „Oblivion“ deutlich hört, aber im Studio treffen drei Geister aufeinander.

MusikBlog: Kriegt ihr euch da nicht mal in die Haare?

Paul: Wir schlagen uns nicht gegenseitig. Aber wenn die Musik so gut wie möglich klingen soll, geht es um jede Kleinigkeit. Und dann muss man kämpfen, jeder aus seiner Ecke. Manchmal liegt man falsch und manchmal denkt man, man liegt falsch, liegt aber richtig.

MusikBlog: Das Wort „Loser“ – ist das ein positives oder ein negatives Wort für Dich?

Paul: Positiv. Ich glaube jeder ist ein Loser, zumindest in gewissen Bereichen.

MusikBlog: Warum bist gerade Du ein Loser?

Paul: Manchmal fühle ich mich wie ein Loser wenn ich mit dem falschen Fuß aufstehe, den Kaffee nicht richtig mache oder einfach mein Leben nicht auf die Reihe kriege. Wenn man dann seine Freunde beobachtet und sieht, dass es bei ihnen auch nicht immer besser läuft, dann kann man anfangen, zusammen Loser zu sein.

MusikBlog: Vielen Dank für das Interview.

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