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The Acid – Liminal

The Acid (Credit Andrew Whitton)The Acid sind ein internationales Trio, das bereits mit „The Acid EP“ die Aufmerksamkeit auf sich zog. Namen oder Stile wie James Blake, Animal Collective, No Wave, Radiohead, Electronica und Bon Iver fielen, um ihre seltsamen Soundscapes und Songs zu beschreiben.

Zunächst blieben die Drei unsichtbar und es gab keine Informationen oder Fotos von ihnen im weltweiten Netz. Nach und nach sickerten schließlich doch Fakten durch. Ry X ist ein australischer Singer/Songwriter, der in Berlin mit Frank Wiedemann zusammengearbeitet hat. Adam Freeland ist ein Grammy nominierter Produzent und DJ aus UK. Der Dritte im Bunde ist der Kalifornier Steve Nalepa, ein Künstler, Produzent und Professor für Musiktechnologie.

Drei unterschiedliche Köpfe, die auf dem Album „Liminal“ zusammengewachsen sind. In der griechischen Mythologie wird die dreiköpfige Schlange Echidna als furchtbares und fruchtbares Ungeheuer beschrieben. Letzteres trifft auf The Acid zu und wenn man so will, vereinen die drei Köpfe drei Stilrichtungen: Electro, Dubstep und Folktronica. Daraus kreieren The Acid eine ungeheure Mixtur, die mit dem Titel „Animal“ ihren Anfang nimmt. Das Stück war bereits Teil ihrer EP und zeigt im Video s/w Bilder von Mikroskopaufnahmen, bei denen verschiedene Schlieren ineinanderlaufen und sich vermengen. Jenes „Animal“ beginnt und läuft in der Folge mit Vinylknistern, dem atmosphärische Soundscapes zur Seite gestellt werden. Schließlich erhebt sich die hohe Stimme von Ry X und zeichnet eine Melodielinie, die auch von Bon Iver stammen könnte.

Die Klangarchitektur von „Veda“ wird auf Rhodes Piano Akkorden gebaut, die von allerlei digitalen Sounds flankiert und in der Folge mit ebenso schnellen wie monotonen Beats vorangetrieben werden. Die Bässe und Beats auf „Creeper“ versetzen Hirn und Bauch in Vibration, dazu haucht dir Ry X wieder die Lyrics ins Ohr. So cool wie emotional erreicht seine Stimme die Tiefen des Unterbewusstseins. „Fame“ sprudelt, blubbert und lässt die Sonne strahlen, „Ra“ dagegen kommt mit schabend-schrammender Gitarre als Folktronica daher und „Tumbling Lights“ gibt sich mystisch und kryptisch.

Der Titel „Ghost“ vibriert, surft sanft auf Synthie-Wellen zum akustisch gezupften „Basic Instinct“, der als coole Anti-Folktronica ins Ohr strahlt. Auf „Red“ sind die Nadeln – nun ja im roten Bereich, Herz und Hirn rotieren im Bauchraum. Danach bläst „Clean“ den Kopf frei und „Feed“ wird zum wabernden Rhodes Piano Finale.

Wiederholt lässt „Liminal“ an ein Bon Iver trifft James Blake Album denken oder Radiohead nehmen gemeinsam mit Animal Collective im Weltraum des Unterbewusstseins auf. Das Sphärische wird zum Atmosphärischen und umgekehrt. Digitales und Analoges spiegeln sich, das Urbane trifft auf das Natürliche. The Acid hören kann zur Droge werden. Wer in der Lage ist, sich der Klangarchitektur hinzugeben, wird belohnt!

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