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Es geht um Identität – The Magic Numbers im Interview

Viele, viele schwarz-weiße Passbilder zieren das neue Album „Alias“ der Magic Numbers aus London. Unter diesen Bildern finden sich zwei Geschwisterpaare: Romeo und Michele Stodart sowie Angela und Sean Gannon, die Musiker der Band. Vier Jahre sind vergangen seit ihrem letzten Album „The Runaway“. Nach einer Tour mit Neil Young gibt es jetzt ihre neuen Songs. Zur Veröffentlichung von „Alias“ hat sich MusikBlog mit Romeo Stodart unterhalten.

MusikBlog: Welche Zahl ist besonders magisch für dich?

Romeo: Die Vier, weil wir zu viert sind in unserer Band und weil wir gerade unser viertes Album herausbringen.

MusikBlog: Die Magie steckt bei euch schon im Namen – siehst du dich als Musiker oder als Magier?

Romeo: Gute Frage – Ich mag den Gedanken, dass ich von Zeit zu Zeit ein bisschen Magie erzeugen kann. In erster Linie bin ich natürlich ein Musiker, der hauptsächlich mit Musik arbeitet. Die Herausforderung für mich ist es aber, mit meiner Musik etwas zu erschaffen, bei dem man nicht genau weiß, woher es kommt. Das sind magische Momente.

MusikBlog: Wie entstehen eure Songs?

Romeo: Es beginnt mit der Musik. Die ist immer da in meinem Alltag. Sogar wenn ich schlafen gehe, habe ich kleine Songs im Kopf. Ich singe den ganzen Tag irgendwelche Melodien vor mich hin und wenn ich nicht gerade ein Klavier oder eine Gitarre zur Hand habe, dann summe ich sie einfach in mein Handy. Songs schreiben ist für mich ein konstanter Prozess, der mich immer begleitet. Ich bin nicht wie Nick Cave, der täglich von 9 bis 17 Uhr an seinen Songs arbeiten kann. Ich muss warten, bis ein Song von selbst kommt und dann dafür bereit sein. Manchmal fällt mir ein kompletter Song mit Musik und Text ein. In der Regel arbeite ich aber erst einmal mit der Musik und setze mich danach hin und überlege, was ich sagen will und wie ich mich gefühlt habe als die Idee kam.

MusikBlog: Dürfen die anderen Musiker in der Band dann auch noch mitreden?

Romeo: Natürlich. Auch wenn die Songs von mir kommen, setzen wir uns zusammen und arbeiten sie gemeinsam aus. Da fließen dann auch noch einmal Ideen von den anderen mit ein. Im Wesentlichen bestimmt aber der Song selbst die Richtung, in die er gehen will und wir folgen ihm. Im Studio sind es dann hauptsächlich ich und Michele, die miteinander versuchen, genau den Sound hinzubekommen, den wir hören wollen.

MusikBlog: Stell dir vor, euer neues Album wäre ein Film – um was würde es gehen?

Romeo: Ich glaube, es steckt viel Drama im Album und eine gewisse Spannung. Wenn ich das Genre festlegen müsste, würde ich sagen es ist ein Thriller. Wenn ich mir die Charaktere ansehe, ist es vielleicht so etwas wie „Große Erwartungen“. Unser Film würde vom Leben handeln und den Dingen mit denen du klar kommen musst. Eine Reise durch die Überraschungen, die das Leben für dich bereit hält. Es ist auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden, in der du aus Fehlern lernst und erfährst, wie du wirklich bist. Die Songs stammen alle aus unterschiedlichen Phasen in meinem Leben. Ich musste herausfinden, was ich will und was um mich herum passiert. Oft denkt man, dass man sich selbst kennt und entdeckt später, dass man eigentlich ganz anders ist. Deswegen habe ich das Album „Alias“ genannt, weil es um Identität geht.

MusikBlog: Vielen Dank für das Interview.

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