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JJ – V

JJ sind ein schwedisches Indie-Pop-Duo, das 2009 auf dem Göteborger Label Sincerley Yours ihre Debüt-Single „N°1“ veröffentlichte. Hinter JJ stecken Joakim Benon und Elin Kastlander, die 2009 ihr erstes Album mit dem Titel „N°2“ und 2010 „N°3“ folgen ließen. Abseits ihrer offiziellen Veröffentlichungen nahmen sie diverse Coverversionen, darunter der „Theme Song“ der „Welcome Back, Kotter“ TV-Serie, auf. Jene Titel wurden kostenlos in Mixtape ähnlicher Form im Internet zur Verfügung gestellt. Auch auf der Bühne hat das schwedische Duo für Furore gesorgt, 2010 waren sie gar mit The XX in Großbritannien und den USA auf Tour. Zudem kam es zu Kollaborationen mit Yves Saint Lorentz, Ne-Yo und Don Trip.

Nun also ihr drittes Studio-Werk namens „V“, das mit einem instrumentalen Intro, sinnigerweise mit „V“ betitelt, zum sinfonischen „Dynasti“ führt. Ein erstes Zeichen ihrer Kunst, Synthie- mit Dream-Pop und Streichern zu verknüpfen, ein anderes ist das poetisch anmutende „FÅgelsÅngen“. Hierbei handelt es sich um verträumte, erhabene und klare Titel, die bereits viele Zutaten des zwölf Songs starken Albums preisgeben. In einigen Momenten glaubt der Hörer eine Mixtur aus Azure Ray, Air, Beach House und St. Etienne wahrzunehmen.

Bis auf wenige Ausnahmen übernimmt Elin Kastlander den Gesang, der Transparenz, Traum und Schönheit verkörpert. Hingehaucht und dennoch mit einer präsenten Ausdruckskraft versteht es die Schwedin, sich mit den Synthies aufzuschwingen. Dabei werden die Songs wiederholt rhythmisch unterfüttert, so dass einige ihre Tanzflächentauglichkeit unter Beweis stellen. Dazu lassen sich die Arme zu Flügeln ausbreiten oder traumverlorene Figuren darstellen. Obwohl dies alles einen gewissen Pathos nicht entbehrt, bewahren JJ einen kühlen Kopf, so dass einige ihrer Stücke das Attribut “cool” verdienen.

„V“ macht auch als Ganzes Sinn und hat einen durchgehenden Flow. Die Kehrseite der Medaille: In den 45 Minuten Gesamtspielzeit kommt hin und wieder ein wenig Langeweile auf oder der Zuhörer driftet allzu sehr ab in die beinahe märchenhaften Welten des Duos. Immerhin bemühen sie sich um Abwechslung, so werden „Inner Light“ sowie „All Ways, Always“ mit Gitarren und „Hold“ mit Rap- und Hip Hop-Elementen angereichert. Letztlich überwiegen die positiven Aspekte und die Schweden bringen eine frische Brise und Abkühlung für die sogenannten Hundstage.

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