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David Bowie – Sue – Immer an der Wand lang

David Bowie: Das androgyne Dingbums aus einer anderen Welt. Vieläugiger Erfinder des legendären Bowie-Messers.  Pop-Ikone und Manson-Onkel. Sehet den pompösen König der Kobolde! Und fürchtet die Beulen seiner megaengen Spandex-Buxe!

Wenn ausserirdische Besucher dereinst in den radioaktiven Überresten unserer Zivilisation herumstochern, werden sie zwingend über Bowie-Artefakt stolpern müssen. Schau an: Eine abgenudelte VHS-Kassette von “Der Mann, der vom Himmel fiel”.

Oder dort drüben, zwischen leicht verkokelten Lydia Lunch-Büchern und Kraftklub-Handtüchern: Eine Multi-Media-Version des Bowie-Rundum-Glücklich-Pakets “Nothing Has Changed”.  Die liebevoll vermarktete Bowie-Werkschau, die voraussschauenden Handelsvertreter von Parlophone/Warner Music knapp einen Monat vor Weihnachten 2014 a.D. in die Läden pusteten.

Und – wer weiss? – vielleicht entdecken die Bowie-Aliens eine mit Knochenschmalz und Büroklammern zusammengeheftete Video-Datei von “Sue (Or In A Season Of Crime)”. Der Clip wurde von terrestrischen Kohlenstoffeinheiten mit Namen wie Tom Hingston und Jimmy King in längst verfallenen Ruinen wie New York und London runtergekurbelt.

“Bi xyx Fa Buya – Was ist das denn für ein Bowie-Stück?”, werden sich die Ausserirdischen  telepathisch zuknistern. “. “Dwyd Wufy Yxft – Hat David Bowie mit dem Maria Schneider Orchestra aufgenommen und gemeinsam mit Tony Visconti produziert. ” “Jyrxx? Nixxxx Nixxx? – Woher hast du diese überaus detailierte, aber eigentlich unwichtige Info?” “Schlyyrp Schlyyrp! Aus der Presse-Mappe. War an das Video drangepappt!”

Tja, was gibt´s zu sehen?

Also: Schickobello. Das Video kommt in stimmig-schlichten Schwarzweiss daher. So wie der letzte Kruschtel-Clip von  Zola Jesus. Nur weniger grufti – äh ” – gothisch”. Dafür schaut´s aus wie eine Hommage an das atmosphärische Ganoven-Kino des Film Noir. Schatten galore! Nebel es masse. Wabber-Licht und Schlabber-Pfützen.

Dazu jede Menge Mauerwerk – Hallo Bowie-Berlin-Phase! Plus eine schemenhafte Gestalt im Tunnel: “Der dritte Mann” – ick hör Dir trapsen! Als Sahnehäubchen obendrauf projizieren Hingston & King den Buchstabensalat, den Herr Bowie in bester Scott Walker-Manier (ab”Tilt”) vor sich hinträllert. Bowie als Bewegtbild – ebenfalls fesch an die Wand gepfeffert. Wollte er nicht?

Oder keine Zeit? Wahrscheinlich hat die Crew das beste aus Situation und Vorgaben gemacht (Schulterklopf). Trotzdem schöner: Der letzte Clip von Bryan Ferry, wo der Star sich gar nicht erst die Mühe macht, Hallo zu sagen. Und klaro, die Schrift im Raum sieht schnieke aus.

Dennoch ist die Mutter aller Typographie-Musikvideos ungeschlagen: Alex Gophers “The Child” von Regisseur Antoine Bardou-Jacquet.  Oder wie sagte der Ausserirdische vorm Abflug. “Kryrxx nyp!”

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