Konrad Adenauer (1876 – 1967): „Wenn zwei Menschen immer die gleiche Meinung haben, taugen beide nichts.“
Jetzt frisch im Regal: „Groove It Out“, der Clip zur viel gelobten Single von LoneLady. Angucken, selber Urteil bilden und dann vergleichen:
Pro: Projektion ahoi! Kunst im Anflug! Flackernde Fitzel-Kratzer sorgen für gehobene Programmkino-Atmosphäre und ´ne zusätzliche Bildebene für heitere Häkel-Abende vorm Lagerfeuer. Beabsichtigter Nebeneffekt: Frau LoneLady bleibt geheimnisvoll im Dunkeln. Der Wischi-Waschi-Effekt – beliebt bei vielen introvertierten Warpies – Aphex Twin-Maske – ick hör Dir stapfen. Konfuzius: „Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.“
Contra: Der Kontrast zwischen dunkel wegsuppenden Interiors und hochauflösenden Tageslicht-Fahrten durch ratzige Fabrik-Ruinen tut den Blinkern weh. Böser Verdacht: Gehört Regisseurin Julie Campbell etwa zum Camp Panda Bear? Wilhelm Busch: „Gehabte Schmerzen, die hab‘ ich gern.“
Pro: Der Track an sich: Prima Klima. Johann Wolfgang von Goethe: „Das einfache Schöne soll der Kenner schätzen, Verziertes aber spricht der Menge zu.“ „Groovy,“ würde Bruce Campbell („Evil Dead II“) sagen. Prince: „You can always tell when the groove is working or not.“
Contra: Dafür, dass der Clip keinen richtigen Spannungs-Bogen aufbrät, zieht sich das Teil mit 6:20 Minuten doch ein wenig in Kaugummi-Längen. Dunkle Kratz-Projektionen drinnen – helle Kamerafahrten draußen. Dunkle Kratz-Projektionen drinnen – helle Kamerafahrten draußen. Achtung! Aufmerksamkeitsdefizit-Alarm! Friedrich Wilhelm Nietzsche: „Ist das Leben nicht hundertmal zu kurz für Langeweile?“ Donald Fagen: „When you get a groove going, time flies.“
In Kurzsprech: Schrumpel-Rumpel: fein; Schnecken-Glitsch: oh!; mehr Wumms, weniger Schnarch. Christian Friedrich Hebbel: „Ich werde nie zum Frühling sagen: Verzeihen Sie, Sie haben dort ein welkes Blatt! Oder zum Herbst: Nehmen Sie es ja nicht übel, aber dieser Apfel ist nur zur Hälfte rot.„