Los Angeles 1983. Die Zukunft. Billy Idol jodelt einsam über dem milchigen Moloch: „I’m dancing with myself. Oh oh oh-oh!“ Währenddessen kraxeln bleiche New Wave-Zombies die zerzusselte Fassade eines futuristischen Wolkenkratzers empor. Oben angekrochen, wird die untote Horde – Zackdich! – von Billys Böller-Blitzen wieder in den schröcklichen Abgrund gepfeffert. Der Mann steht unter Strom! Regisseur des cremefarbigen Clip-Spetakels: Tobe Hooper („The Texas Chainsaw Massacre“).

Los Angeles, knapp 30 Jahre später. Die Gegenwart. Zooey Deschanel (bekannt aus dem Film „Buddy – Der Weihnachtself“) und Bandkollege M. Ward (bekannt durch She And Him) wuseln mit unsichtbaren Tanz-Partnern und gestaltlosen Klampfen durch eine cremefarbene Sauberbude der Marke Piekfein. General Tarkin: „Charmant bis zuletzt!“ Regie: Canada, ein verboten angesagtes Künstler-Kollektiv aus Barcelona (u.a. „Trying To Be Cool“ von Phoenix). Wilhelm Busch: „Oft trifft man wen, der Bilder malt, viel seltener wen, der sie bezahlt.“

Also, nix wie ran den Speck:

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Das Video in Timecode-Zahlen:

00:00:16: „Kräcks!“ M. Ward stöpselt die unsichtbare Klampfe ein. Aha: Hier wird an Requisiten geknausert! Spike Milligan: „Mit Geld kann man Glück nicht kaufen, aber es ist eine angenehmere Form des Elends“.

00:00:27:  Schwenk auf Zooey Deschanel. Film- & Fernseh-Alarm: Papa Caleb war Kameramann bei Mel Gibsons heiter-besinnlicher Oster-Meditation „Die Passion Christi“. Mama Mary Jo kennen wir aus „Twin Peaks“. Schwester Emily ist „Bones – Die Knochenjägerin“. Und Zooey selber hat mit „New Girl“ ´nen eigenen Sitcom-Hit in der Tasche. Chinesisches Sprichwort: „Reichen die Wurzeln tief, gedeihen die Zweige gut.“

00:00:28: Jau! Es ist tatsächlich die Dusty Springfield-Nummer. Feiert gerade ihren fuffzigsten Geburtstag. Und hat immer noch nix von ihrem euphorischen Drive eingebüsst. Französisches Sprichwort: „Der Preis wird vergessen, die Qualität bleibt.“

00:00:35:  Zooeys Schwoof mit dem Unsichtbaren beginnt. Noch könnte es ein mittel-preiswertes Indie-Pantomimen-Video werden…

00:00:58: Hui! Spätestens mit diesem feschen Hüpfer dreht die Deschanel der Gravitation ´ne lange Nase.  Wieviele eilfertige Wichtel da wohl in akribischer Kleinarbeit Zooeys Tanz-Partner aus dem Bild gepinselt haben mögen?  Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach: „Die Kleinen schaffen, der Große erschafft.“

00:01:15: Vorhang zu! Schwurbeldrehung in die Höhe. Heitere Luftakrobatik im Schatten von Christopher Walkens unheimlichem Tanz-Höhenflug  „Weapon Of Choice“ (Musik: Fatboy Slim; Regie Spike Jonze).

00.01:28: Prima: Ein Gitarren-Solo ohne Gitarre. Plus paranormale Aktivitäten in der Bude. „Wusch!“, macht der Wind. Spliff: „Da fliegt mir doch das Blech weg!“

00:02:27: Uffza! Zooey düst ins Wolkenmeer. Die Effektschmiede schiebt Sonderschichten. Goethe: „Arbeite nur – die Freude kommt von selbst.“

00:02:53: Das I-Tüpfelchen kurz vor Schluss: Ha! Plötzlich ist er da, der Schatten der Gitarre. Theodor Fontane: „Der Zauber steckt immer im Detail.“

00:02:57: Die Zeit verfliegt, wenn Schönheit siegt. Toll! Ein Pop-Clip unter 3 Minuten. Voltaire: „Stil ist richtiges Weglassen des Unwesentlichen.“

Und das letzte Wort hat wieder Billy Idol: „Oh oh oh-oh! Oh oh oh-oh!“

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