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Becoming Real – Pure Apparition

Die Tücken der digitalen Technik bekam der Produzent Toby Ridler zu spüren, als sein Debütalbum einem Computer-Crash zum Opfer fiel. Der im schottischen Glasgow lebende Electronic-Künstler ließ sich davon jedoch nicht beirren und bringt nun sein Debüt über die lange Distanz unter seinem Pseudonym Becoming Real mit dem Titel „Pure Apparition“ heraus. Zuvor war er bereits mit einigen Singles am Start. Als Live Act war Ridler mit so namhaften Künstlern wie Grimes, Mount Kimbie, Salem und SBTRKT unterwegs.

Becoming Real zählt zudem zu den Leuten, die den sogenannten Post-Dubstep vorangetrieben haben. Dabei versteht es Ridler auch, Techno-Basslines und Grime-Flächen miteinander zu verbinden. Als Toningenieur stand ihm Rashad Becker zur Seite, der unter anderem mit Floris Vanhoof und Stellar Om Source zusammengearbeitet hat. Folglich beste Voraussetzungen für Becoming Real, ein überzeugendes Albumdebüt abzuliefern.

Mit dem Titel „Bleach“ eröffnet Becoming Real auf eine zwischen verspielt und kunstfertig angelegte Weise. Flächige bis dramatisch inszenierte Soundscapes treffen auf geklöppelte und hüpfende Beats. Dazu wurde der helle Gesang in den Hintergrund gemixt. Die Stimmen auf „Sps 7“ wurden im Vordergrund platziert, während Synthies, Electronics und Beats eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugen. In der Folge entsteht ein schillerndes Kaleidoskop aus Vokalspuren, Beats, Soundscapes, Synthies, Drum Machines und Geräuschen, die sowohl tanzbare als auch Fantasie anregende Wirkung erzielen.

Auch exotische Parts halten Einzug, hierfür sind „Tokyo“ und „Tibetian Moves“ die besten Beispiele. Dabei versteht es Becoming Real, die einzelnen Elemente in ein rundes, organisches Klangbild zu bringen. Leider laufen einige wenige Tracks wie z.B. „Comet Pulls“ oder „Mainstation Cables“ ins Leere, ruhen sich etwas zu sehr auf einer Grundidee aus. Glücklicherweise bleiben diese in der Minderheit und tangieren den Gesamteindruck nur am Rande.

„Pure Apparition“ zischt, fiept, klopft, wabert, summt und bringt den Synthie-Wellen und -Flächen Weite, Höhe und Tiefe bei. Becoming Real vermag es, eine Linie zwischen 80er Sounds, Techno, Dubstep, Grime und moderner Electronica zu ziehen. Kleinere Ausfälle bleiben die Ausnahme und man muss Becoming Real ein gelungenes Debüt attestieren.

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