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Gwilym Gold – A Paradise

Einst galt seine Band Golden Silvers als hoffnungsvoller Electro-Newcomer-Act, doch sie löste sich auf – und nun ist Gwilym Gold als Solist unterwegs. Er schwebt  durch die Elektro-Landschaft und hat sich  mit “A Paradise” zum reinen Elektro-Pop-Act entwickelt. Synthies und elektronische Spielereien sind aber nach wie vor vorhanden, ebenso wie die Refrains, welche nicht einprägsamer sein könnten. Besonders “Breathless” ist das beste Beispiel für diese Kombination. Mit seinem Debütalbum geht der Brite den Weg konsequent weiter – will heißen: luftig-leichter Pop, der erfrischt, wie eine leichte Meeresbrise. Klar klingt das alles ziemlich harmlos und man wird auch nicht zu sehr herausgefordert, aber das muss ja nicht immer einen Nachteil darstellen.

Fluffige Beatsounds und drängelnde Synthies tanzen auf diesem Album miteinander, während sich manchmal ein leichter und sonniger Gesang dazwischen drängt. Die exquisite Qualität dieses Album besteht darin, dass die zehn Stücke dem Hörer nicht sofort ins Gesicht springen, sondern sich sehr langsam entfalten. “A Paradise” ist aus diesem Grund sehr relaxt und verzichtet auf kopflastige Rhythmen – jedenfalls klingt es nach Sommer und Sonne, wirkt irgendwie wie eine Reise auf einer Wolke. Stücke wie “Triumph” oder “I Know I Know” sind tanzbare Tracks und einfach zu schlicht, um einen zu stören oder den letzten Nerv zu rauben. Gwilym Gold ist kein Draufgänger, er lässt es lieber langsam angehen, so wie im ruhigen “Flex”, das sehr entspannt beginnt, nur um dann in einem tösenden Gebräu aus Synthies unterzugehen.

Das große Problem vieler Alben besteht allerdings heutzutage daraus, dass es einfach zu viele Füller beinhaltet. Meistens fangen die Werke mit großem Getöse an, im Mittelteil schaut man dann gelangweilt aus dem Fenster und zum Schluss wird die Aufmerksamkeit des Hörers wieder zurückgewonnen. Auch hier ist dies der Fall: viele gute Lieder, aber leider ein paar Füller. Dennoch kann man das Werk an einem Stück anhören und fühlt sich nicht gelangweilt – aber auch nicht herausgefordert. Doch Musik soll ja auch keine olympische Disziplin sein, sondern dazu beitragen, dass man sich auch mal entspannen kann, die Seele baumeln lässt. Einfach an nichts denken; nicht an die Arbeit, nicht an den Kontostand und noch viele andere Dinge. Wer danach sucht, hat mit “A Paradise” seinen idealen Kumpel gefunden.

 

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