Mit psychedelischem Indie-Pop hat Meilyr Jones nichts mehr am Hut. Der ehemalige Race Horses-Frontmann lässt es unter eigenem Namen lieber im orchestralen Gewand krachen. Und das nach allen Regeln der Kunst.
Natürlich schießt der gebürtige Waliser hier und da mal übers Ziel hinaus. Doch wer will es ihm verdenken? Im Verbund mit hymnischen Bläsern, opulenten Streichern und süffigen Pianoklängen sind schon ganz andere ins Torkeln geraten. Meilyr Jones torkelt auch. Aber er fällt nicht.
Woran das liegt? Nun, vielleicht an der verspielten Art und Weise, mit der der Insulaner auf „2013“ zu Werke geht. Meilyr Jones ist kein Sound zu fett, keine Träne zu salzig und kein Grinsen zu breit. Fast schon satirisch zerpflügt er Erinnerungen an puderige Barock-Dekaden und füllt die entstandenen Furchen mit lieblichem Neuzeit-Pop wieder auf. „How To Recognise A Work Of Art“? Tja, gute Frage.
Die Antwort bleibt auch Meilyr Jones schuldig. Macht aber nichts. Wer mit dem Sound von Regentropfen, Vogelgesängen und antiken Quetschkommoden durch die Tür fällt, dem stellt man auch keine Fragen. Den heißt man herzlich willkommen. Punkt. Aus. Schluss. Charmanter und verrückter geht es nämlich kaum noch.
Und wenn er dann wieder aufrecht steht, dann lauscht man seinen Geschichten. Die beamen den Hörer dann nach Rom. Dort fand der Verantwortliche Zugang zu großer Kunst und zu sich selbst. Das alles geschah im Jahr 2013. Da soll sich noch einer über den Albumtitel wundern. Herrlich authentisch. Irgendwie aber auch total abgefahren. Solche Typen braucht das Jahr 2016. Schön, dass wir erst März haben. Vielleicht schließen sich ja noch einige an.