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Violent Femmes – We Can Do Anything – Alles beim Alten

Das Musik-Business ist kein Zuckerschlecken. Wer hier überleben oder gar oben mitspielen will, der muss abliefern. Und zwar regelmäßig. Es gibt aber auch Bands und Künstler, denen die ungeschriebenen Gesetze der Branche völlig schnuppe sind. Die Violent Femmes sind eine dieser Bands. Das spaßige Trio aus Milwaukee macht seit jeher, was es will. Und das kann dann auch mal bedeuten, dass 15 lange Jahre so gut wie gar nichts gemacht wird.

Nun sind die Herren Gordon Gano, Brian Ritchie und Victor DeLorenzo aber wieder am Start. Und zwar mit einem neuen Studioalbum namens “We Can Do Anything”.

Es dauert keine drei Minuten, bis klar wird, warum die Band Konventionen und Regularien nur allzu gerne mit Füßen tritt. Die eröffnende erste Single “Memory” klingt nämlich, als hätte die Band ihr letztes Album erst im vergangenen Jahr veröffentlicht. Mit schroffen Gitarren, reduziertem Background-Getöse und Ganos schnodderigem Organ macht man genau da weiter, wo man im Jahr 2001 aufgehört hat.

Sicher, in punkto Songwriting und Arrangements schält sich hin und wieder auch Neues durch die Boxen. Aber im Grunde bleibt doch alles beim Alten. Es wird gerockt, gerollt und akzentuiert in Richtung Country, Punk und Outback-Folk geschielt. Das alles natürlich mit einem frechen Augenzwinkern.

Mit wahnwitzigen Blues-Ritten (“Traveling Solves Everything”), leiernden Quetschkommoden-Einwürfen (“Foothills”) und schrägen Piano-Tupfern (“What You Really Mean”) im Gepäck melden sich die Violent Femmes zurück. Für Nostalgiker präsentiert sich hier sicherlich ein gefundenes Fressen.

Freunde von sich entwickelnden Bands hingegen werden wohl nur müde lächeln. Den Violent Femmes ist das aber wurscht. Die machen einfach ihr Ding. Auch wenn das bedeutet, sich alle Jubeljahre im Kreise zu drehen. So lange keinem schwindelig wird…

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